Kempen Ein Blick in die Martins-Historie
Eine kleine, aber feine Ausstellung rund um das Kempener Martinsfest gibt es in der Sparkasse. Außerdem hat der Altstadt-Flüsterer einen Ausflug zum Bahnhof gemacht.
Kempen. Klein, aber oho! Dieser Ausspruch passt zur Martinsausstellung in der Sparkasse an der Orsaystraße. Auf vier Wänden hat Heinz-Wilhelm Wolters in liebevoller Detailarbeit eine Schau über die Historie von Kempens liebstem Fest zusammengestellt. Darauf gibt es jede Menge Fotos aus den vergangenen Jahrzehnten zu sehen. Wolters nimmt den Betrachter mit auf eine kurze Reise in die Geschichte von St. Martin. Zu lesen gibt es auch etwas — unter anderem eine Liste der Martinsdarsteller und Herolde seit 1904. So weit die Namen zusammenzutragen waren. Besonders ins Auge fällt ein Foto von 1920. In diesem Jahr gab es den ersten Martinszug nach dem Ersten Weltkrieg. Stolz auf dem Schimmel sitzt der damalige St. Martin Jakob Plänker nebst seiner Herolde Voß und Hespers. Fotos und historische Infos sind bis zum 10. November — dem Tag des großen Zuges — in der Sparkasse zu sehen. Wolters hat die Ausstellung im Namen der Schwester-Ina-Stiftung initiiert. Wie bereits berichtet, ziert der Heilige Martin in diesem Jahr die Medaille der Stiftung. Das kostbare Stück gibt es für 50 Euro in der Sparkasse zu kaufen. Der Erlös geht an die Stiftung, die die Kinder- und Jugendeinrichtung St. Annenhof unterstützt. Anlass für die Martins-Medaille und die Ausstellung ist unter anderem, dass der Heilige Samariter vor 1700 Jahren geboren worden ist.
Stichwort Annenhof: Das Kinderheim an der Oelstraße freut sich neben anderen Einrichtungen über eine große Spende. Dem Heimatverein Schmalbroich sei Dank, sind 6000 Euro für den guten Zweck zusammengekommen. Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens hatte der Heimatverein an seinem Festwochenende einen Kabarett-Abend mit den „Krefelder Krähen“ veranstaltet. Den Erlös der Veranstaltung haben die Brauchtumspfleger aus Schmalbroich nun an drei Kempener Institutionen gespendet. Zu gleichen Teilen bekommen die Senioren-Initiative, die Freiwilligen-Agentur und eben der Annenhof etwas vom Geldregen ab. Das Geld wurde jetzt im Kempener Rathaus übergeben.
Ein Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel in Sachen Ladenlokale gibt es derzeit zwischen der Juden- und der Burgstraße. Wie bereits geflüstert, ist die Hörgeräte-Kette Kind von der Juden- zur Burgstraße 5 gezogen. Dafür verlässt nun das First-Reisebüro von Jürgen von Gehlen die Burgstraße 2 a. Und zwar in Richtung Judenstraße. Von Gehlen will am 31. Oktober sein Geschäft im früheren Kind-Lokal eröffnen. Dazu kann man den Betreiber des Reisebüros nur beglückwünschen. Denn es dürfte kein Geheimnis sein, dass sein derzeitiges Ladenlokal an der Burgstraße 5 in keinem guten Zustand ist. Der Gebäude-Komplex an der Ecke Burg-/Engerstraße gehört einem Berliner Investor, der sich seit Jahren nicht wirklich darum kümmert, wie die Ladenzeile aussieht. Mit dem Ergebnis, dass nun nur noch im Ecklokal ein Geschäft ist: und zwar die Filiale eines Mobilfunkanbieters. Das Lokal neben von Gehlen, in dem zuletzt der Obsthof Fruhen Äpfel und Co. verkauft hat, steht schon lange leer. Und die Wohnungen im Obergeschoss sind alles andere als bewohnbar. Was der Investor mit dem Gebäude vorhat, ist offen. Eine wirkliche Initiative aus Berlin ist nach Flüsterer-Informationen nicht in Sicht. Dabei handelt es sich um eine lukrative Ecke in der Altstadt — schließlich liegt das Haus am Durchgangsweg zwischen Engerstraße und Klosterhof.
An und auf der Peterstraße wird ja schon seit vielen Monaten gebuddelt. Grund ist der Neubau der Firma Ralf Schmitz an der Ecke Peterstraße/Donkwall. Nun, da das Ende der Großbaustelle fast absehbar ist, dehnt sich das Projekt in diesen Tagen bis auf den Altstadtring aus. Gebaggert und geschaufelt wird derzeit über den Ring hinweg — unter anderem am Eckhaus „Novothergum“ und am Café am Ring. „Dort werden derzeit die Arbeiten für die Hausanschlüsse und Kanäle des Neubaus durchgeführt“, weiß Kirsten Pfennings von der städtischen Pressestelle zu berichten. Die Arbeiten seien bewusst in die Herbstferien gelegt worden, weil dann in der Regel die viel befahrene Kreuzung Ring/Vorster Straße etwas weniger frequentiert sei. Wenn alles glatt läuft, werden die Bauarbeiten mit Schulbeginn (24. Oktober) wieder beendet sein.
„Asche auf unser Haupt“, sagt Stadtsprecher Christoph Dellmans zur Anfrage des Flüsterers mit Blick auf einen Fahrrad-Abstellplatz am Bahnhof. Die Fläche mit Radständern liegt an der Bahnhofsseite in Richtung Kerken — neben dem Eingang zu Kiosk und Taxi-Zentrale. Das Problem an den Radständern: Sie sind vor lauter Unkraut kaum noch zu sehen. Womit wir wieder bei der städtischen Asche wären. Nach Angaben von Dellmans wurden die „provisorischen Abstellplätze für Räder“ zuletzt vor drei Monaten vom Unkraut befreit. Dann seien die Pflanzen wohl sehr schnell nach und hoch gewachsen. Wie auch immer: In den nächsten Tagen sollen Bauhof-Mitarbeiter mit der Sense anrücken. Vielleicht findet der eine oder andere Pendler dann auch sein Fahrrad wieder.