Kempen Kempen hat wenig Hoffnung auf die Tour de France

Nach dem Start in Düsseldorf wird das berühmteste Radrennen der Welt durch die Region geführt. Am Dienstag wird die Strecke bekanntgegeben. Kempens Chancen sind aber eher gering.

Kempen: Kempen hat wenig Hoffnung auf die Tour de France
Foto: WZ-Archiv

Kempen. Es wird für die Kommunen im Kreis Viersen eine Zitterpartie bis zum Schluss werden. Die Rede ist von der Streckenführung der Tour de France 2017, die am Dienstag in Paris vorgestellt wird. Über den Verlauf der Tour 2017, die am 1. Juli in der Landeshauptstadt Düsseldorf startet, wird es vorab keine Informationen geben. Da ist sich Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH, sicher. „Ich bin mit vielen Beteiligten in Kontakt. Aber letztlich müssen wir den Dienstag abwarten“, sagt Baumgärtner, die die Interessen der Kreis-Kommunen in der Angelegenheit Tour de France gebündelt vertritt.

Kontakt hält Baumgärtner in erster Linie zu den Vertretern im Organisationsbüro in Düsseldorf. Das Radspektakel wird am 1. Juli mit einem Prolog in der Landeshauptstadt starten. Fest steht auch schon, dass die Tour am 2. Juli Düsseldorf über den Kreis Mettmann und durch die Stadt Mönchengladbach verlassen wird. In Gladbach gibt es eine Sprintwertung geben. Noch nicht veröffentlicht haben die Tour-Organisatoren die genaue Strecke aus der Region Düsseldorf in Richtung Mönchengladbach. Ebenfalls offen ist, wie es nach der Sprintwertung in Gladbach weitergeht. Für die Radstars geht es dann in Richtung Frankreich — entweder über Belgien oder die Niederlande.

„Natürlich haben wir weiterhin Interesse an der Tour“, sagt Kempens Stadtsprecher Christoph Dellmans auf die Frage, ob die Tour im Rathaus überhaupt noch ein Thema ist. „Wir würden uns freuen, an diesem Spektakel teilzuhaben.“ Bürgermeister Volker Rübo hatte schon vor Monaten angekündigt, dass die wohl notwendigen 10 000 Euro bei einer Tourbeteiligung über Sponsoren gedeckt werden könnte. Denn umsonst wäre die kurze Durchfahrt der Radstars nicht zu haben. Start-Ausrichter Düsseldorf lässt sich die Beteiligung der umliegenden Kommunen bezahlen.

Dass Kempen ein Durchfahrtsort wird, ist aber aus Sicht verschiedener Experten eher fraglich. Dies würde wohl nur funktionieren, wenn das benachbarte Krefeld den Zuschlag bekäme. Dort besteht großes Interesse. Krefeld und Kempen ließen sich auf dem Weg in Richtung Frankreich verbinden. Allerdings scheint die Bewerbung der Seidenstadt keinen Erfolg zu haben. Denn im Gegensatz zu den Städten Meerbusch, Kaarst und Neuss hat Krefeld keine Einladung zur Präsentation in Paris bekommen.

Mehr Hoffnung hegen die Kommunen im Westkreis. Interesse haben dort Nettetal und Brüggen. Die Kreisstadt Viersen hatte eine Beteiligung am Spektakel mit Blick auf die Kosten von 10 000 Euro bereits frühzeitig abgelehnt.

Bis Dienstag kann am Niederrhein allerdings nur spekuliert werden. Jahr für Jahr hüten die Organisatoren in Frankreich den Streckenverlauf bis zur letzten Minute vor der Veröffentlichung. „Ich bin sehr gespannt, was passiert.“ Martina Baumgärtner macht keinen Hehl daraus, dass sie aufgeregt nach Paris blicken wird. „Sollte die Tour durch den Kreis rollen, wäre es ein Gewinn für die ganze Region“, sagt die Tourismusförderin.