Erich Kästener Realschule: Ein Fest zum 50. Geburtstag
Die Realschule feiert im September — zusammen mit der neuen Gesamtschule.
Kempen. Es wird das letzte große Schulfest, der letzte runde Geburtstag an der Erich Kästener Realschule sein. Aber der soll richtig gefeiert werden. 50 Jahre wird die Schule in diesem Jahr alt, die in sechs Jahren jedoch ihre letzten Schüler entlassen wird: Sie macht Platz für die Gesamtschule. „Da wir uns aber nicht als Auslaufmodell sehen, und viele Jahre sehr gute Arbeit geleistet haben, ist es richtig, zu feiern“, sagt Schulleiter Uwe Hötter. Und die neue Gesamtschule sei auch herzlich eingeladen, dabei zu sein, ergänzt sein Stellvertreter Christoph Feldmann. Schließlich teile man sich nach den Sommerferien Lehrer und Räume (die WZ berichtete).
Zum halben Jahrhundert gibt es mehrere Termine. Den Anfang machten die Lehrer, die im Mai für zwei Tage nach Brüssel gefahren sind. Im selben Monat ging es für alle Schüler zum Burgers’ Zoo nach Arnheim. Offiziell wird es am 12. September mit einem Festakt, dem sich ein Ehemaligen-Treffen anschließen wird. Am nächsten Tag gibt es einen Festgottesdienst, Fest mit Aufführungen, Grillstand, Getränken, Tombola und vielem mehr. Nach den Ferien geht es unter anderem mit einem Musical mit Szenen aus dem Leben von Kästner weiter.
Darin wird es auch um die Geschichte der Schule gehen, die ihren Anfang auf einem Weizenfeld an der Wachtendonker Straße nahm. Dort sollte, so das Votum vom 29. Januar 1963 im Kreistag, eine dringend erforderliche Realschule für das nördliche Kreisgebiet entstehen. 80 Schüler zogen am 25. Mai 1964 in eine Holzbaracke auf dem Hof der Knabenvolksschule. Erster Rektor war Herbert Hubatsch.
Kurzschrift und Nadelarbeit standen damals noch neben Fremdsprachen und Mathematik auf dem Stundenplan. „Ausgeliehene“ Englischlehrer aus Süchteln und Geldern unterstützten das Kollegium, das in der Anfangszeit aus zwei Pädagogen bestand: dem Schulleiter und Sigrid Pinkernelle. Der Grund: Es herrschte Lehrermangel.
Im September 1966 konnten vier Klassen in das fertig gestellte Gebäude einziehen — das damals noch als Abendgymnasium genutzt wurde. Der Architekt war Leo Frenken aus Kaldenkirchen. Ein Jahr später wurden im Gebäude bereits elf Klassen unterrichtet. Aula und Turnhalle wurden am 18. Juni 1968 eingeweiht. In dem Jahr gab es die ersten Klassenfahrten und Theateraufführungen, ein Jahr später erste Schülerkontakte nach England.
Mit den Jahren und der steigenden Schülerzahl — 1972 waren es bereits mehr als 500 Jungen und Mädchen — wuchs auch das Lehrerkollegium. Hubatsch wurde 1985 von Rudolf Brenne als Schulleiter abgelöst. Albert Schwarz, ehemaliger Bürgermeister in Tönisvorst, übernahm 1995 diese Stelle, bis er diese im Jahr 2000 dem heutigen Schulleiter Uwe Hötter übergab.
Im selben Jahr konnte auch der Neubau mit sechs Klassenräumen und je zwei Technik-, Physik- und Informatikräumen bezogen werden. 2002 bekam die Schule ihren Namen nach dem Autor Erich Kästner.