Ferienspaß: Abschied mit Tropen-Getier
Am Freitag endet der Kempener „Ferienspaß“. Kurz vor Schluss kam am Donnerstag der Aqua-Zoo aus Düsseldorf mit Käfern und Schlange vorbei.
Kempen. In einer Umkleidekabine der Sportanlage an der Berliner Allee sitzen 15 Mädchen und Jungen in Hufeisenform und lauschen. Vor ihnen steht Marcus Leuker, junger Mitarbeiter des Düsseldorfer Aqua-Zoos, und spricht über den Regenwald. Als er nach typischen Bewohnern dieses Biotops fragt, schnellen die Finger nach oben: Die Antworten der jungen Zuhörer reichen von Schildkröte bis Reh.
Da greift Leuker in die große Kiste hinter sich und setzt einen ganz kleinen Tropen-Vertreter auf seine Handfläche: einen Rosenkäfer. Sofort stürmen die Kinder neugierig nach vorne, um das Krabbeltier genauer in Augenschein zu nehmen. Doch dann erwähnt der Mann aus dem Aqua-Zoo, dass der Käfer lebt. Das Resultat: lautes Aufkreischen und allgemeines Zurückweichen. Doch schließlich fasst sich Cara ein Herz und lässt sich das ungefährliche Tierchen auf die Hand setzen. Was die Gruppe zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: In der weißen Kiste warten noch ein Königspython und eine Vogelspinne.
Heute geht der „Ferienspaß“ der Stadt Kempen zu Ende. Der tierische Besuch aus Düsseldorf, es war der zweite in diesem Sommer, bildete am Donnerstag noch einmal einen Höhepunkt zum Abschluss. „Ich hatte die Vogelspinne auf der Hand und durfte auch die Schlange berühren“, schwärmt die mutige Sara (8) aus Tönisberg. Ebenfalls gut gefallen habe ihr der Ausflug ins „Bobbolandia“.
Die Fahrt in dieses Grevenbroicher Freizeitareal war eine Premiere in diesem Jahr. „Das hat nicht nur den Kindern, sondern auch den Betreuern viel Spaß gemacht“, sagt André Fitzner. Das Bobbolandia-Gelände sei sehr übersichtlich, da habe man alle gut im Blick.
Auch sonst zieht der Stadtjugendpfleger und Hauptorganisator der betreuten Ferien-Aktion für Kinder eine positive Bilanz. Die Teilnehmerzahl sei in diesem Jahr erneut gestiegen (siehe Info-Kasten). Auf die Frage nach dem Wetter gibt Fitzner dieselbe Antwort wie im Vorjahr: „Er war durchwachsen.“ Aber man nehme es eben, wie es komme. „Bei Regen hat uns natürlich die Straßenbahn sehr geholfen“, betont Schulsozialarbeiterin Michaela Haffmans.
Gemeint ist die mit Graffiti versehene, ausrangierte Straßenbahn, die seit dem vergangenen Herbst auf dem Gelände steht. Sie bot neben dem großen Zelt und dem Sportlerheim Schutz bei schlechtem Wetter. Besonders beliebt bei den Kindern war die Fahrerkabine, in der fleißig „Fahrscheine“ verkauft wurden. Im hinteren Teil bestand die Möglichkeit zu Brettspielen, und sogar ein Kicker war vorhanden.
Wenige Schritte neben der Bahn ertönt laute Musik aus den Boxen: Einige Kinder und Betreuerinnen tanzen zum Sommerhit „Despacito“. Sobald die Musik abrupt verstummt, bleiben alle wie eingefroren in der Bewegung stehen. „Dieser Stopp-Tanz hat mir beim Ferienspaß mit am besten gefallen“, sagt die zehnjährige Kiara aus Kempen.