Probleme mit Mobilnetz Funkturm im Süden noch außer Betrieb

Kempen · Eigentlich hätte der Funkturm schon im Dezember in Betrieb gehen sollen – das ist aber noch nicht passiert. Dafür gibt es konkrete Gründe. Die Telekom kann aber schon eine Prognose dazu stellen, wann der Empfang besser wird.

Funktürme können ganz unterschiedlich aussehen. Die Deutsche Funkturm stellt jeden Freitag in den sozialen Medien eines ihrer Exemplare vor (Symbolbild).

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

(szo) Wenn es einen Stromausfall gibt, ist Manfred Hoffmann wie von der Außenwelt abgeschnitten. „Letztens gab es einen, das war echt eine Katastrophe“, sagt er. Grund dafür ist ein Funkmast im Kempener Süden, der eigentlich im Dezember in Betrieb hätte gehen sollen. Dies ist aber noch nicht geschehen. Grund dafür ist der fehlende Anschluss an das Glasfasernetz.

Die Deutsche Funkturm baut und betreibt die passive Infrastruktur für das Mobilfunknetz der Deutschen Telekom. „Wir bieten unseren Standort aber auch allen anderen Mobilfunkanbietern an, sodass keine zusätzlichen Masten errichtet werden müssen“, sagt eine Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion. „Auch den Standort in Kempen haben wir im Auftrag der Telekom errichtet und ihn im Dezember an diese übergeben.“ Die Telekom sei nun für die Inbetriebnahme des Masts zuständig.

Diese kann bestätigen, dass es noch etwas dauert, bis der Funkturm seinen Dienst tun kann. Dafür gibt es auch einen Grund. „In der Tat steht die Anbindung des Funkturms an das Glasfasernetz noch aus, da die Arbeiten des Kampfmittelräumdienstes noch laufen“, erklärt eine Sprecherin der Telekom. Die gute Nachricht: Es gibt schon eine Prognose dazu, wann es weitergehen könnte: „Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt, wollen wir den neuen Standort im Kempener Süden im Sommer in Betrieb nehmen.“

Im vergangenen Jahr hat das Bundeskabinett eine neues Gesetz zum Ausbau von Telekommunikationsnetzen beschlossen, mit dem Funklöcher einfacher geschlossen werden sollen. Provider beklagten im Vorfeld die Vielzahl der Genehmigungen, die sie einholen mussten, bevor etwa neue Funkmasten errichtet werden konnten. Die heute geltende Fassung ist eine Kompromisslösung zwischen FDP und Grünen. Unter anderem dürfen Mobilfunkbetreiber jetzt Gebäude öffentlicher Stellen mitnutzen, wenn sie Standorte für neue Funkmasten suchen. Bis zum Jahr 2030 sollen alle Funklöcher im deutschen Mobilfunknetz geschlossen sein.