Ganoven schlagen immer wieder zu

Täter kehren oft zum selben Auto zurück. Ein Kempener Ehepaar wurde bereits viermal Opfer von Fahrzeug-Aufbrüchen.

Ganoven schlagen immer wieder zu
Foto: Polizei Mettmann

Kempen. Wer zum vierten Mal von Ganoven heimgesucht wurde, schläft nicht mehr gut. So geht es Bewohnern des Kempener Blumenviertels, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchten. Stets hatten es die Unbekannten auf ihre Autos abgesehen. Die Täter betrachteten die Wagen als Ersatzteillager.

Wann genau die Taten passierten, können die Kempener auf die Schnelle nicht mehr sagen. Aber sie lagen zeitlich nicht weit auseinander. So traf es ein und dassselbe Fahrzeug gleich dreimal.

Im ersten Fall wurde ihr BMW 5er komplett „entkernt“, wie die Betroffenen der WZ erzählen. Das Lenkrad und das fest eingebaute Navigationsgerät waren weg. Sogar die Xenon-Scheinwerfer fehlten. Die Diebstähle waren in der Nacht begangen worden. „Wir haben nichts gehört“, so die Autobesitzer, die am Morgen danach „völlig konsterniert“ das Werk der Zerstörung in ihrer Garageneinfahrt zur Kenntnis nehmen mussten.

Sie ließen den Wagen wieder ausstatten und reparieren. Die Warnung der Polizei hatten die Betroffenen durchaus im Ohr: Aufpassen, die Täter könnten wiederkommen! Doch ihre Garage, vor Jahrzehnten errichtet, war zu klein für die moderne Limousine. Also fiel das Gebäude als Aufbruch-Schutz weg. Und wieder kam ein Morgen, an dem die Kempener die Polizei rufen und die Versicherung informieren mussten. Diesmal fehlte unter anderem ein CD-Wechsler.

Beim dritten Mal schließlich hörten die Besitzer, dass sich jemand im Dunkeln an ihrem Wagen zu schaffen machte. „Die vorherigen Ereignisse hatten Auswirkungen auf unseren Schlaf“, erklären sie ihr rasches Hochschrecken. Als sie nachschauten, sahen sie noch eine Gestalt flüchten. Zum Beutemachen hatten die Unbekannten zwar keine Zeit mehr gehabt — doch das Schließsystem war bereits zerstört.

Der vierte und bislang letzte Fall vor der Haustür ereignete sich vor wenigen Wochen. Inzwischen hatte man sich einen anderen BMW angeschafft. An diesem wurde ein kleines Fenster im Heckbereich eingeschlagen. Das hörten die Hausbewohner, schalteten das Licht ein, trommelten gegen die Scheiben und schlugen die Täter so erneut in die Flucht. Doch einmal mehr mussten sie in die Werkstatt fahren. Hinzu kommt ein dauerhaftes „ungutes Gefühl“.

Und die Navi-Diebstähle in Kempen gehen weiter. Am vergangenen Wochenende erst meldete die Polizei drei Fälle aus der Nacht zu Samstag. Aus Autos der Marke VW, geparkt auf dem Erlenweg, dem Fichtenweg und der Tulpenstraße, waren die fest eingebauten Navigationsgeräte gestohlen worden. In allen Fällen waren laut den Ermittlern keine Aufbruchspuren erkennbar.