Aufführung in Grefrath Schlittschuhclub probt für neues Eismärchen

Grefrath · Am 24. Februar verwandelt der Grefrather Schlittschuhclub den Eissport- und Eventpark in eine zauberhafte Märchenwelt.

Eisläuferinnen und Eisläufer des Grefrather Schlittschuhclubs führen ihr neues Eismärchen am Samstag in der Halle des Grefrather Eisstadions auf.

Foto: Norbert Prümen

Im großen Umkleidebereich des Eissport- und Eventparks Grefrath bestimmt die Kleidung der 1920er Jahre das Bild. Mit Pailletten besetzte Charleston-Kleider, lange, elegante Handschuhe und mit Federn verzierte Stirnbänder sind überall zu sehen. Auf den Köpfen einiger junger Schlittschuhläuferinnen und an ihren Tutus blinkt es kräftig: Sie tragen Haarreifen mit leuchtenden Augen sowie Lichterketten in den bunten Ballett-Röcken. „Das sind unsere Glühwürmchen“, sagt Nicole, eine der vielen Mütter, die inmitten der Aufregung den Überblick behalten und dafür sorgen, dass jede der insgesamt 43 Eisläuferinnen im Alter von fünf bis Mitte 40 Jahren perfekt gestylt ist, bevor es hinaus aufs Eis geht.

Für den Grefrather Schlittschuhclub hat die Generalprobe für die neue Aufführung begonnen. Gezeigt wird am Samstag, 24. Februar, „Tiana und der Froschprinz“. Die Eisläuferinnen und Eisläufer Henk, der in die Rolle des Prinzen schlüpft, stehen kurz vor der Aufführung ihres Märchens, das in diesem Jahr an die Walt-Disney-Version des Froschkönigs angelehnt ist. Wobei die Geschichte im New Orleans der 1920er Jahre spielt und der Froschkönig sich beim Kuss nicht zurückverwandelt, sondern vielmehr die Küssende ebenfalls in einen Frosch verzaubert.

„Wir werden unsere Generalprobe heute ohne unsere Tiana fahren. Sie kann heute nicht. Aber das macht nichts. Wir spielen alles so durch, als wenn sie da wäre“, erklärt Michelle Machelett. Die Trainerin und zweite Vorsitzende des Grefrather Schlittschuhclubs hat gerade noch mit Helfern in der Halle erste Requisiten des Bühnenbildes aufs Eis gebracht. Darunter auch die Baumhöhle, in der Mama Odi wohnt, in die sich Monika schon verwandelt hat.

„Es ist immer wieder schön, dass man ein Ziel hat, auf das man hinarbeitet. Alle freuen sich auf die Aufführung. Wir sind dabei wie eine große Familie mit ganz vielen Menschen unterschiedlichen Alters, die gemeinsam etwas auf die Beine stellen“, bemerkt die 20-Jährige in ihrem weiß-goldenem Outfit mit den Blinklichtern an den Schlittschuhen. Dem kann sich Johanna nur anschließen. „Es ist schön, mit allen zusammen ein Märchen aufs Eis zu bringen. Wir haben neben aller Arbeit immer sehr viel Spaß“, sagt die 17-Jährige, die den Schattenmann spielt und entsprechend ein schwarzes Outfit samt Frack mit Fransen und baumelnden Knochen trägt.

Unter dem schicken Jackett mit weißem Hemd und Bügelfaltenhosen blitzt es bei Henk hingegen grün. „Ich bin der Prinz, der sich ja in einen Frosch verwandelt, und trage das grüne Froschkostüm schon untendrunter“, verrät der 17-Jährige, der der einzige junge Mann der Truppe ist und schon erste Kreise auf dem Eis dreht.

Im Umkleideraum ist derweil das aufgeregte Getuschel verstummt. Machelett hat das Startzeichen gegeben. Über den gummierten Boden geht es in Richtung Eisfläche. Ein kurzes Aufwärmen ist angesagt. Nur das Kratzen der Kufen über dem Eis ist zu hören. Runde um Runde wird gezogen. Es geht in die Hocke, Arme und Beine strecken sich in die Höhe, und erste Pirouetten werden gefahren. Mütter, mit Ablaufplänen und Smartphones, bei denen die Stoppuhren eingestellt sind, haben derweil an den Ausgängen der Halleneislauffläche Position bezogen. „Viele der Läuferinnen haben nicht nur die eine Rolle, sondern noch weitere, und müssen sich entsprechend umziehen. Es muss alles auf die Sekunde klappen“, sagt Anja, deren fünfjährige Tochter ein Glühwürmchen ist, während die elfjährige Tochter ihre Auftritte als Koch und Schatten hat.

In der Umkleide stehen weitere Mütter bereit, um beim schnellen Umziehen zu helfen. „Das Stück ist so aufgebaut, dass wir zu einer Längsseite hin spielen. Auf der anderen Seite ist die Technik aufgebaut“, sagt Machelett. Platz ist für 1500 Besucher, im vergangenen Jahr kamen zur „Aladdin“-Aufführung rund 1400 Zuschauer.

Das Aufwärmen hat inzwischen ein Ende gefunden. „Es war einmal, so fangen alle Märchen an“, erklingt die Stimme des Sprechers, während Lichtspots über das Eis huschen und die ersten Läufer bei ihren Fahrten begleiten. Das Märchen beginnt.