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Serie Auf einen Apfelsaft mit Bäckermeister Hardy Kreutschmann Kreative Köstlichkeiten aus der Backstube
Serie | Grefrath · An der Lobbericher Straße 40 befindet sich die Grefrather Backwaren-Manufaktur von Hardy Kreutschmann.
Bäckermeister Hardy Kreutschmann ist leidenschaftlich gerne in seiner Backstube in Grefrath und kreiert Köstlichkeiten für Kaffeetafel oder Frühstückstisch.
Hardy Kreutschmann: Einen Apfelsaft. Wobei ich am allerliebsten den Saft von meinen eigenen Äpfeln trinke. Übrigens können wir auch gerne du sagen.
Es wird selber Apfelsaft gemacht?
Hardy: Ja. Ich habe in meinem Garten alte Apfelbaumsorten und der Saft davon schmeckt hervorragend, was auch für das selbst gemachte Apfelmus gilt.
Leckere Sachen produzieren ist ja generell dein Ding. Du bist Bäckermeister und betreibst die Grefrather Backwaren Manufaktur. Wie lange bist du schon selbstständig?
Hardy: Schon seit Ende der Lehre. Ich wollte immer etwas Handwerkliches machen und bin mit der Mittleren Reife vom Luise-von-Duesberg Gymnasium abgegangen, um eine Bäckerlehre zu starten. Ich habe bei Poeth in St. Hubert gelernt. Ich hatte geraden den Gesellenbrief in der Tasche, als sich die Gelegenheit ergab die Bäckerei Schütz in Grefrath zu übernehmen. Und genau das habe ich gemacht. Am 1. März 1998 bin ich mit der Selbstständigkeit gestartet. An der Vinkrather Straße eröffnete ich meine Bäckerei-Konditorei. Vor mehreren Jahren habe ich mich dann entschlossen, einen eigenen Betrieb direkt neben dem Haus meiner Großeltern zu bauen. An der Lobbericher Straße 40 ist so vor zwei Jahren die Grefrather Backmanufaktur an den Start gegangen. Wobei ich mit dem Wort Manufaktur betonen möchte, dass wir keine Massenware herstellen, sondern Waren in handwerklicher Bäckertradition.
Das hört sich wie ein immenser Schritt an. Gerade Junggeselle und dann in die Selbstständigkeit?
Hardy: Mein Vater war mit einer Spedition selbstständig. Daher war es generell nichts Fremdes für mich. Aber einfach war es nicht, zumal ich zeitgleich die Meisterschule in Abendmodulen gemacht und auch noch an den Leistungsprüfungen des Bäckerhandwerks teilgenommen habe. Ich war Jahresbester bei den Gesellen und hatte so den Fahrschein zu den Leistungsprüfungen. Wobei ich auf Landesebene damals den zweiten Platz gemacht habe. Aber es war schon eine Hausnummer den Laden zu führen und gleichzeitig den Meister zu machen. Es hat aber alles funktioniert. Backen ist einfach meins. Da muss das Erbe meines Großonkels durchschlagen. Er war auch Bäcker und selbstständig.
Wenn du vom Backen sprichst, dann strahlst du regelrecht.
Hardy: Ich liebe es, in der Backstube zu arbeiten und mit hochwertigen Rohstoffen leckere Dinge zu schaffen, die meinen Kunden gut schmecken. Zumal man beim Backen kreativ sein und immer wieder Neues auszuprobieren kann. Auf dem Weg sind unter anderem das Dorenburger Brot, die Nussecken und mein französischer Schokokuchen entstanden. Bei Letzterem gab es ein altes Rezept, das ich aber abgeändert habe. Schön war auch, wie ein Kunde mit Torteletts zu mir kam und sagte, solche sollte ich für sein Unternehmen backen.
Du hast die Öffnungszeiten deiner Backmanufaktur gekürzt. Woran liegt das?
Hardy: Das ist schlicht und einfach den hohen Energiepreisen geschuldet. Um Energie zu sparen, habe ich seit Kurzem mittwochs geschlossen. Die immerzu steigenden Kosten bei der Energie und den Rohstoffen kann ich nicht mehr auf die Kunden umlegen. Das geht einfach nicht. Ein erster Schritt ist das Schließen am Mittwoch. Was mich betrübt ist die Tatsache, dass es geraden den kleinen Handwerksbetrieben immer schwerer gemacht wird zu existieren.
Wenn du nicht gerade in der Backstube stehst, gibt es auch Hobbys?
Hardy: Mein Garten. Zudem bin ich sehr geschichtsinteressiert und habe ein Faible für alte Maschinen, die ich wieder instand setze.
Fällt dir spontan jemand für die nächste Folge ein?
Hardy: Jenny Hengsten. Sie ist die Kräuterhexe vom Niederrheinischen Freilichtmuseum und hat ein großes Fachwissen in Sachen Natur.