Hinsbeck: Magdalener möchten mehr Miteinander

Unter dem Motto „Die Heide bebt“ veranstalten Behinderte ein Fest für Nettetal. Sie hoffen damit auf noch mehr Integration.

Hinsbeck. Erst ein neugieriger Blick. Dann ein schüchternes, aber fröhliches Lächeln. Schließlich strahlt die junge Frau übers ganze Gesicht, stutzt, blickt scheu zu Boden, wendet sich ab.

Mit Kontakten tut sie sich schwer, wie viele andere Bewohner von Haus Magdalena.

Trotzdem wollen sie teilhaben am Leben draußen. Darum gibt’s nächsten Samstag ein großes Fest- von Haus Magdalena für alle Nettetaler, unterstützt von Bürgermeister Christian Wagner: "Die Heide bebt".

"Am Anfang war die Hemmschwelle groß", erzählt Wohngruppenleiterin Katrin Krah, "für manche unsere Bewohner wie auch für einige Hinsbecker."

Der Grund: Die 24 Menschen in den drei Wohngruppen der Lebenshilfe sind behindert, psychisch krank; einige waren zuvor Jahre lang in Kliniken, werden nun im Haus therapiert.

Doch die acht Mitglieder der dritten Wohngruppe sind recht selbstständig, gehen ohne Begleitung ins Café oder zum Arzt.

"Die Zeit der irritierten Blicke, ob von den Leuten oder von unseren Bewohnern, ist vorbei, man hat sich aneinander gewöhnt", freut sich Krah.

So haben sich zwischen dem Haus, das etwas abseits hinter der Jugendherberge liegt, und dem Ort Hinsbeck erste Kontakte entwickelt.

"Mitglieder der katholischen Frauengemeinschaft gehen zum Beispiel mit Bewohnern spazieren. Das ist ein guter Anfang", berichtet Therapeutin Ute Schmitz.

Und doch wünschen sich alle noch mehr Miteinander: "Haus Magdalena gehört schließlich zu Hinsbeck und damit zu Nettetal."

Mit Veranstaltungen zur Fußball-WM 2006 hat die Lebenshilfe gute Erfahrungen gemacht, nun soll das Heidefest unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters noch mehr zur Integration beitragen.

"Vielleicht finden wir dabei ja Menschen", hofft Schmitz, "die bei uns ehrenamtlich mithelfen möchten."