Ausschreibung: Über 100 neue Jobs in Breyell

EU-weit wird nach einem Investor für den neuen Standort gesucht.

Breyell. Deutlich mehr als 100 neue Arbeitsplätze sollen in Nettetal entstehen. Bis dies soweit ist, werden aber noch einige Monate vergehen. Standort für einen Großbetrieb, der für die Arbeitsplätze sorgen soll, wird eine 8,8 Hektar große Fläche in der Nähe des Gewerbegebietes Speckerfeld zwischen der A61 und der Dülkener Straße, die derzeit noch landwirtschaftlich genutzt wird.

Eigentlich sollte es in Sachen Industriegebiet eine Kooperation mit den Niederlanden geben. Doch die Entwicklung des Industrie- und Gewerbestandortes VeNeTe in Kaldenkirchen lässt auf sich warten.

Die Planungen sind zwar fertig und die Eigentumsverhältnisse geklärt, doch ständige Verzögerungen in den Niederlanden lassen eine Vermarktung nicht zu. "Wir wollen nicht mehr auf die Planungen Dritter warten", sagt Nettetals Bürgermeister Christian Wagner.

Jetzt wird das Projekt Industriegebiet alleine angegangen - und es hat sich bereits einiges getan: Im vergangenen Jahr hat sich ein Investor bei der Stadt Nettetal gemeldet, der gerne einen Standort in Breyell errichten würde. Daraufhin hat die Wirtschafts-Förderungs-Gesellschaft (WFG) für den Kreis Viersen die entsprechenden Grundstücke im Februar gekauft, um diese an den Großbetrieb zu übertragen.

"Dieses Vorhaben ließ sich aufgrund rechtlicher Probleme aber nicht realisieren", sagt Christian Wagner. Denn seit dem vergangenen Jahr gibt es eine neue Vergaberechtsprechung, die eine europaweite Ausschreibung fordert. Einer gewissen Ungläubigkeit im Rathaus folgte die Prüfung durch Rechtsexperten - mit dem Ergebnis: Das Industriegebiet muss ausgeschrieben werden.

Das hat die Stadt nun getan und am 4. Juni ein EU-weites öffentliches Vergabeverfahren auf den Weg gebracht. Dabei müssen Betriebe, die Interesse an dem Grundstück haben, einige Richtlinien erfüllen. "Wir wollen einen Betrieb haben, der mehr als 100 Arbeitsplätze bietet", nennt der Bürgermeister die wichtigste Voraussetzung. "Außerdem hoffen wir, dass an dem Vorhaben Unternehmen aus der Region beteiligt werden."

Bewerbungen müssen bis zum 23. Juli eingehen, die Angebotsabgabe soll bis zum 31. Juli erfolgen. Ziel ist es, dass der Rat am 9. September eine Entscheidung treffen kann. Dann wird sich zeigen, wer seine neue Heimat in Breyell findet und wie viele Arbeitsplätze geschaffen werden.