Kempen Ideen fürs Viertel gesucht
Der Quartiersmanager für das Hagelkreuz- Viertel plant zunächst Spaziergänge mit Bewohnern.
Kempen. Vor einigen Wochen hat der Quartiersmanager für das Hagelkreuz-Viertel Ingo Behr seine neue Stelle in Kempen angetreten. „Ich bin sehr freundlich aufgenommen worden“, erklärte der 55-jährige Duisburger nun bei einer ersten Pressekonferenz. Nach einiger Zeit der Einarbeitung und des Kennenlernens der Gegebenheiten will er in die Arbeit einsteigen und sich bekannt machen.
Dafür hat er bereits Ideen entwickelt. Um viele Menschen, ihre Wünsche und Vorstellungen kennenzulernen, möchte der Sozialwissenschaftler einen Spaziergang durch das Hagelkreuz anbieten. Als Termin ist der 18. Januar geplant. Am Nachmittag um 16 Uhr soll es am Concordienplatz losgehen. Menschen können den neuen Stadt-Mitarbeiter zu ihren Lieblingsplätzen oder auch zu nicht so schönen Orten führen. „Ich bin gespannt auf die Anekdoten dazu. Vielleicht bringen Leute auch alte Bilder mit“, sagt Ingo Behr. Wenn das Konzept funktioniert, soll es die Spaziergänge öfter geben, so Behr. Er könnte sich vorstellen auch spezielle Touren mit Rollstuhl- oder Rollator-Fahrern zu machen, um Hindernisse und kritische Punkte auszumachen.
Zudem soll es bald eine Fragebogenaktion geben, in der die Hagelkreuz-Bewohner mitteilen können, warum sie gerne in ihrem Viertel leben und was besser werden könnte. Über das Internet oder Wunschboxen in Geschäften können die Vorschläge dann eingereicht werden. Für die Auswertung und gegebenenfalls die Umsetzung holt sich Behr Akteure im Viertel, unter anderem den Bürgerverein und die Senioren-Initiative, mit ins Boot. Ingo Behr will möglichst alle Generationen mit einbinden. Eine weitere Idee ist eine Foto-Safari zu den schönsten Orten des Hagelkreuzes.
Dezernent Michael Klee freut sich, dass es nach der Konzepterarbeitung nun endlich praktisch zur Sache geht und die Bürger sehen, dass etwas passiert. Und auch Willi Stenhorst, Vorsitzender des Bürgervereins Hagelkreuz, zeigte sich erfreut, dass nun Schwung in die Sache kommt. „Das Hagelkreuz ist gut aufgestellt“, so Stenhorst. Es sei aber gut, die Hilfe für die Älteren ins Hagelkreuz zu bringen und das Miteinander des Stadtteils zu fördern.
Ein wichtiger Punkt von Behrs Arbeit ist es, Nachbarschaftshilfe zu entwickeln. Vorhandene Strukturen sollen bekannt gemacht und ausgebaut werden. Hintergrund der altengerechten Quartiersentwicklung ist die Idee, dass Senioren mit dem passenden Umfeld so lange in ihrem eigenen Zuhause leben können, wie sie möchten. Kleine Hilfen beim Einkaufen oder beim Arztbesuch können das Leben von Älteren in den eigenen vier Wänden schon erleichtern.
Der Quartiersmanager ist bei der Stadt angestellt. Das NRW-Gesundheitsministerium fördert die Stelle mit 100 000 Euro für zwei Jahre. Wenn das Projekt gut laufe, wolle man es auf jeden Fall verlängern, machte Michael Klee bereits deutlich. Entweder gefördert durch das Land oder auf eigene Kosten. Der Quartiersmanager soll im Hagelkreuz Ansprechpartner sein, Netzwerke bilden und Ideen des Konzeptes, das im Vorfeld bereits entwickelt wurde, umsetzen.
Ingo Behr ist zurzeit noch im Kempener Rathaus anzutreffen. Die Suche nach einem Büro für ihn im Hagelkreuz läuft. Verschiedene Möglichkeiten werden zurzeit geprüft. Auf jeden Fall soll die Anlaufstelle zentral in der Nähe des Concordienplatzes gelegen sein.