Immobilie: Sporthotel am Schmeddersweg zu verkaufen
Der Komplex mit Restaurant, Disko, Tennishalle, Kegelbahn und Co. soll 1,15 Millionen Euro kosten.
Kempen. 1,15 Millionen Euro — so viel Geld möchten die Inhaber für das Kempener Sporthotel haben. Der Gebäudekomplex mit 23 Zimmern , Restaurant, Diskothek, Kegelbahnen, Tennishalle, Tagungsräumen und auch sieben Wohnungen steht in einem Immobilienportal im Internet zum Verkauf. Nach den Angaben auf dem Portal würde einem Käufer eine Gesamtfläche von mehr als 12 000 Quadratmetern am Schmeddersweg gehören.
Das Gebäude, das 1973 gebaut worden ist, gehört den Erben von Karl Köhler. Der Kempener Unternehmer, der 2006 im Alter von 81 Jahren gestorben ist, hat früher die Reinigungsfirma Hemesath an der Wiesenstraße betrieben. Köhler galt in Kempen stets als Förderer des Sports. Vor dem Hotel am Schmeddersweg erinnert eine Büste an den Bauherren — und die Tennishalle mit vier Plätzen trägt seinen Namen.
Die Erben, die nach WZ-Informationen in der Nähe von Aachen leben, lassen das Gebäude von Ralf Theißen vermarkten. Dieser betreibt ein Studio für Film- und Audioproduktionen in Monschau (Eifel). Theißen, der im Internet als Ansprechpartner aufgeführt ist, warDonnerstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Nach WZ-Informationen haben die Erben schon seit längerer Zeit vor, das Sporthotel zu verkaufen.
„Natürlich bin ich über den geplanten Verkauf informiert“, sagte Donnerstag Hans-Peter Friedrich, Pächter des Drei-Sterne-Hauses. Für Hotel, Restaurant, Diskothek und Kegelbahnen habe er aber einen „mittelfristig gültigen Vertrag“. Gleiches gelte für die Tennishalle, an dessen Pacht Friedrich ebenfalls beteiligt ist. Der Pachtvertrag für die Köhlerhalle läuft nach Informationen der WZ noch bis 2016.
Insofern sieht der 62-jährige Friedrich einem möglichen Verkauf gelassen entgegen: „Wer das Gebäude kauft, muss auch den laufenden Vertrag erfüllen.“ Er geht davon aus, dass der Betrieb in Hotel und Tennishalle in den nächsten Jahren wie geplant weiterläuft. Das dürfte auch die Kempener Jecken freuen. Schließlich werden jedes Jahr in der Köhlerhalle der Kostümball und andere närrische Partys gefeiert.
Ob die Inhaber der Immobilie indes die geforderten 1,15 Millionen Euro bekommen, scheint aber mehr als fraglich. Die WZ erfuhr aus Kreisen des Hotels, dass es einen „erheblichen Sanierungsbedarf“ gibt. Im Internet wird allerdings angegeben, dass es 2008 die letzten Modernisierungsarbeiten gab. Aus diesem Jahr stamme zudem ein Verkehrswertgutachen, in dem die Immobilie mit 1,41 Millionen Euro bewertet werde.