Insolvenz: Unternehmen im Sturzflug

Rückgängige Geschäfte beim Niederrheinischen Flugdienst auf dem Niershorst zwingen Firmenchef Manfred Klein zur Aufgabe.

Grefrath. Die beiden Cessnas des Niederrheinischen Flugdienstes (NFD) bleiben bis auf weiteres im Hangar am Niershorst. Der Grund: Die Firma mit Geschäftsführer Manfred Klein (Viersen) hat beim Amtsgericht in Krefeld einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt.

Auf den Betrieb des Grefrather Flugplatzes soll das aber keine Auswirkungen haben. "Hier geht es ganz normal weiter. Täglich sind Starts und Landungen möglich", versichert Bernd Schumacher, der auf dem Niershorst im Tower sitzt. Auch der luftfahrttechnische Betrieb von Manfred Antwerpen, in dem Flugzeuge gewartet werden, mache weiter.

Der Niederrheinische Flugdienst warb am Freitag noch auf seiner Internetseite mit dem Slogan "Ihre Flugschule am Niederrhein". Zum Angebot der GmbH gehörten neben der Pilotenausbildung auf einmotorigen Maschinen noch Rundflüge und das Charter-Geschäft.

Nach Auskunft des Krefelder Rechtsanwaltes Wilhelm Klaas, der vom Amtsgericht zum Insolvenzverwalter bestimmt wurde, gibt es vor allem drei Gründe für das Aus der Firma: Die beiden Cessnas brauchten neue Motoren, zudem gab es Rückgänge bei Flugschülern und im Bereich Lufttaxi.

"Die beiden letzten Punkte sind wohl der allgemeinen schlechten wirtschaftlichen Entwicklung zuzuschreiben", so Klaas am Freitag im Gespräch mit der WZ. Drei Mitarbeiter seien betroffen: Manfred Klein, dessen Frau und eine Angestellte. Weitere Details konnte der Insolvenzverwalter am Freitag noch nicht nennen.

"Wenn es hochkommt, hat der Niederrheinische Flugdienst vielleicht 20Prozent des Verkehrsaufkommens hier ausgemacht", so Schumacher. Insgesamt gebe es pro Jahr 10 000 bis 12 000 Starts und Landungen. Das ist derzeit wochentags ab 11 Uhr, am Wochenende ab 9 Uhr bis Sonnenuntergang möglich. Im Sommer geht es auch schon früher los.

Von der Insolvenz unberührt bleiben zwei Vereine, die ihren Sitz am Niershorst haben: die Segelflieger vom Luftsportverein Grenzland und die Motorfluggruppe Grenzland. "Auch die Fallschirmspringer-Firma Sky Fun, die Manfred Kleins Sohn Wolfgang gehört, ist nach meinem Kenntnisstand nicht betroffen", so Schumacher. Die beiden Vereine planen derzeit bereits intensiv ein großes Jubiläum: 2009 wird der Flugplatz 50 Jahre alt. Das soll am Pfingst-Wochenende groß gefeiert werden.

Manfred Klein, Geschäftsführer der Niederrheinischen Flugdienst GmbH, war am Freitag für die WZ nicht zu sprechen.