Jahreshauptversammlung in Kempen Verkehrsverein zieht eine positive Bilanz
Kempen · Auf der Jahreshauptversammlung wurde deutlich: Die Sommermusik hat eine Zukunft in Kempen. Vor allem der Auftritt von Nico Santos war ein finanzieller Erfolg.
(Red) Die Sommermusik des Verkehrsvereins Kempen (VVK) auf der Burgwiese war im vergangenen Jahr ein musikalisches Highlight. Zwei Abende begeisterten Anfang Juli zunächst Nico Santos und dann Vicky Leandros das Publikum. „Das war für uns eine erfolgreiche Veranstaltung. Das bestätigt auch das Feedback, das wir bekommen haben“, sagte Jürgen Hamelmann, der 1. Vorsitzende des VVK, auf der Jahreshauptversammlung im Clubhaus der Casino Tennisgesellschaft Kempen.
Dass die Sommermusik zum ersten Mal nur mit einer Baugenehmigung durchgeführt werden konnte, stellte den Verkehrsverein vor neue Herausforderungen. „Die benötigt man heute wahrscheinlich auch schon, wenn man ein Fest im Grünen organisiert. Eines Tages legt man irgendwo eine Picknickdecke aus, dann kommt einer um die Ecke und will eine Genehmigung sehen. Aber Spaß beiseite. Im ersten Moment war das für uns ein Angang, aber wir haben das jetzt ein Mal gemacht. Wir haben von der Stadt auf Rückfrage schon mal die Bestätigung bekommen, dass diese Genehmigung für die kommenden Jahre zu 90 Prozent gelten wird“, erklärte Hamelmann. Man habe nach den beiden Veranstaltungen mit den Verantwortlichen des Ordnungsamtes gesprochen: „Dabei kam heraus, dass wir die Veranstaltung noch größer aufziehen können. Bisher gab es ja eine bestimmte Besuchergrenze. Für das Konzert von Nico Santos hätten wir fast doppelt so viele Karten verkaufen können.“
Trotz aller Anstrengungen und Mühen der ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder und ihrer Helfer blicken der Verein zuversichtlich in die Zukunft und will weiter die Sommermusik planen und organisieren. Der Zeitpunkt steht aber noch nicht fest. Im kommenden Jahr ist die Fußball-EM, 2026 die Fußball-WM. „Stattfinden wird die Sommermusik auf jeden Fall. Wir überlegen derzeit, wie wir weiter damit umgehen. Ob sie schon nächstes Jahr stattfindet, hängt auch von den Künstlern ab, die zu unserem Etat passen und zur Verfügung stehen“, sagte der Vorsitzende.
Darum kümmert sich Schatzmeister Frank Doerkes, der eine stabile Finanzlage des Vereins präsentierte. „Die Sommermusik ist mittlerweile von den Kosten eine Größenordnung, wo man überlegen muss: Wo wollen wir hin? Und können wir das noch verantworten, was wir da machen?“
Nico Santos habe sich aufgrund der Besucherzahl noch gerechnet, Vicky Leandros aber nicht, erklärte Doerkes. Man müsste die Eintrittspreise erhöhen, um ein großes finanzielles Risiko eingrenzen zu können: „Die Künstler versuchen gerade nach der Pandemie, ihre Gagen zu erhöhen. Selbst die B-Künstler liegen fast schon im sechsstelligen Bereich. Dann muss man vielleicht ein Jahr warten, damit man wieder eine gewisse Qualität auf die Bühne bekommt. Oder man muss sagen, es kommt nicht auf die Künstler an, sondern auf die Veranstaltung, weil sie schön ist. Das ist jetzt ein Zwiespalt.“
Die Möglichkeit, bis zu 4000 Zuschauer auf die Burgwiese zu lassen, kommt für den Verkehrsverein derzeit nicht infrage. „Das können wir als Verein in dieser Form nicht mehr verantworten. Wenn man im Nachhinein vom Ordnungsamt hört, was hinter den Zäunen so passiert ist, ist das schon schockierend“, sagte Doerkes.
Vorstandswahlen standen in diesem Jahr nicht auf der Tagesordnung. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Auch Vertreter des Kempener Werberings waren anwesend. Jürgen Hamelmann betonte die sehr gute Zusammenarbeit.