Kempen Jugendliche mehr beteiligen

Der Kinder- und Jugendplan der Stadt wurde vorgestellt. Die jungen Leute sollen eine Stimme im Ausschuss erhalten.

Foto: Stadt Kempen

Kempen. Die Stadt Kempen hat einen neuen „Kinder- und Jugendplan bis 2020“ aufgestellt. Das Motto: „Das Erzielte bewahren, Wünschenswertes benennen, Erforderliches tun.“ „Wir haben viele gute Angebote für Kinder und Jugendliche“, sagte die Jugendamtsleiterin Heike Badberg im Jugendhilfeausschuss. Die wolle man auf jeden Fall beibehalten, dazu aber auch immer wieder den Bedarf ermitteln.

Der neue Stadtjugendpfleger Andre Fitzner stellte die Pläne für die nächsten fünf Jahre vor. Eine Neuerung ist bereits umgesetzt. Die Leiter der Jugendfreizeiteinrichtungen, Marc Schneider (Campus), David Pannasch (Calimero) und Jonas Straeten (Mounty), sind auch als Schulsozialarbeiter eingesetzt. Dort können sie frühzeitig Kontakt knüpfen, Beziehungen aufbauen und bei Problemen helfen.

In den Jugendfreizeiteinrichtungen soll sich einiges tun. Über eine neue Facebook-Seite sollen Neuigkeiten schnell bekannt gemacht werden. Ebenfalls eine Gruppe im Kurznachrichtendienst WhatsApp wird angedacht. Die Jugendlichen wünschen sich Angebote auch sonntags und an freien Tagen — hier könnte der neue Straßenbahn-Treff und das Campus im Wechsel öffnen.

Die Jugendzentren sollen thematische Schwerpunkte erhalten: das Campus das Thema Medien, das Mounty in Tönisberg Musik und das Calimero in St. Hubert, das bereits über einen Fitnessraum verfügt, Sport. Mobilität ist besonders für St. Huberter und Tönisberger Jugendliche ein Problem. Ein Kleinbus soll daher angeschafft werden. Auch die Anlaufstelle Alte Post im Hagelkreuz soll erhalten bleiben. Optimal ist der aktuelle Standort nicht. Es laufen Überlegungen dazu. „Ersatzlos gestrichen wird sie auf jeden Fall nicht“, nahm Dezernent Michael Klee Bedenken.

Themenwochen soll es in den Jugendheimen zum Umgang mit sozialen Medien (Stichwort: Cybermobbing), gesunde Ernährung und Drogen geben. Bei der Jugendgerichtshilfe ist der Anteil der Fälle, bei denen es um einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz geht, in der ersten Hälfte 2015 im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Daher soll der Arbeitskreis Sucht mit Beteiligung von Schulen und Drogenberatung wiederbelebt werden. „Wir wollen das Thema aber präventiv über den Aspekt Körperbewusstsein und Gesundheit angehen“, so Badberg.

Die Jugendlichen sollen an Entscheidungen mehr beteiligt werden. Regelmäßige Befragungen sind geplant. Zudem sollen sie in Zukunft mit einer Stimme im Jugendhilfeausschuss vertreten sein.

Der Ferienspaß bleibt erhalten. Damit alle Kinder mitmachen können, wird geprüft, ob die Kosten für Familien mit wenig Geld durch das Bildungs- und Teilhabepaket übernommen, ansonsten teilweise oder ganz erlassen werden können.

In Sachen Jugendkultur ist der Bedarf da, sagte Fitzner. Das X-Mas-Festival und Schools-Out-Party soll es auch 2016 geben, solange es Interesse daran gibt.

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