Junge Jecke auf Jagd nach Süßem

Im „Schollzoch“ ziehen 370 Kinder mit. Tolle Kostüme führen zum Kamelle-Regen.

Foto: Kurt Lübke

Hinsbeck. Nee, wat is dat schön: Nach der verregneten Weiberfastnacht gab es beim gestrigen „Karnevalszug verkehrt“ Sonne satt. Dabei fehlten nicht die vielen Kamelle, die im Bergdorf traditionell von den Zuschauern geflogen kommen. Die ziehenden Kinder rufen „Helau“, die Zaungäste antworten und werfen Süßes. So kam der „Schollzoch“ zu seinem „verkehrten Namen“.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Allen voran zogen die Comenius-Schüler, mit Donald (16) an der „dicken Tromm“. Voller WM-Vorfreude titelten sie „Brasilien, wir kommen“, und hatten überdimensionale Fußbälle als Kopfschmuck. Borussia-Fan Lea (16) hatte die Raute der Fohlen-Elf aufgemalt, während Rektor Konrad Wilms im Silberkostüm glänzte und diverse Länderfahnen auf dem Hut trug.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Apropos Kopfbedeckungen: „Immer gut behütet“ zeigten sich andere Comenius-Schüler und gingen als ihre jeweiligen Wunschberufe. Eine tolle Idee, zumal den Jugendlichen damit großer Spaß an der (Bastel-)Arbeit vermittelt wird.

Kinderbuchautor Otfried Preußler war Ideengeber fürs Team des katholischen Kindergartens, das „Hotzenplotz und Zwackelmann — jeder feiert, wie er kann“ titelte. Zauberer Titus (6) wünschte sich „einen Drachen“ herbei, doch der Zauberstab war defekt. Rund 200 Grundschüler waren ideenreich verkleidet, während dem Lehrerteam mit „Oberente“ Anke Paukovic unter dem Motto „Ente gut, alles gut“ Schwimmhäute gewachsen waren. Selbst Star Wars-Krieger wie Aron und Joris blieben friedlich: „Die Waffe bleibt in der Tüte. Es gibt genug Süßes für alle“, sagt Aron.

Die „Spatzennest“-Kindergartenkinder fingen als letzte Zuggruppe am meisten Süßes. Kein Wunder, denn Hündin Laura (5) und ihr Bruder, der Bär Arthur (3), sahen wunderbar aus und riefen herzallerliebst „Helau!“. Abgesehen hatten sie es unter anderem auf die dicke Kamelle-Tüte von Jochen Schurz. „Mein Sohn Anton ist acht Jahre alt und zieht auch mit“, verrät Schurz. Der „Schollzoch“ war für ihn die letzte jecke Amtshandlung: „Wir fahren nach Texel in Kurzurlaub“, sagt er und lacht.