Kempen: Caritas - Wenn es in der Familie nicht mehr rund läuft

Trotz weitgehend ausbleibender Kürzungen ist die Beratungsstelle der Caritas auf Spenden angewiesen. Die Beratungsstelle hat im vergangenen Jahr 535 Fälle behandelt.

<strong>Kempen. Probleme in der Schule, Ärger in der Familie: Wenn Kinder, Jugendliche oder ihre Eltern nicht mehr weiterwissen, hilft die Katholische Beratungsstelle der Caritas. Im letzten Jahr waren es 535 Fälle, die meisten aus Kempen (306) und Tönisvorst (115), mit denen sich die sieben hauptamtlichen und drei neben- und ehrenamtlichen Berater befassten. Mit Jugend-Psychotherapeutin Susanne Schmelz verließ eine Mitarbeiterin die Beratungsstelle. Die Stelle ist mit Petra Kalkreuth neu besetzt. Die von NRW geplanten Kürzungen wurden dank zahlreicher Proteste nur teilweise durchgeführt; für dieses Jahr sind keine weiteren Einschnitte vorgesehen. Trotzdem bleibt das Haus auf Spenden angewiesen; damit wird zum Beispiel ein Hilfsangebot für Kinder psychisch kranker Eltern finanziert.

"Immer mehr Eltern leiden an Suchterkrankungen oder Traumata", weiß die Leiterin Renate Philippen. "Für deren Kinder entwickeln wir seit letztem Jahr ein Gruppenangebot."

Mit der Online-Beratung sei ein weiteres Angebot besonders für Jugendliche dazugekommen. Im Internet können Ratsuchende nun anonym ihre Probleme schildern - die Antwort eines zuständigen Mitarbeiters binnen 48 Stunden ist garantiert.

"Das Online-Angebot erleichtert Jugendlichen die Kontaktaufnahme", so Familienberater Achim Wolters. Die persönliche Beratung soll dadurch nicht ersetzt werden. Bisher nahmen vor allem junge Erwachsene die Online-Beratung wahr. Bei den persönlich beratenen Klienten liegt der Alters-Durchschnitt niedriger: Vor allem Jungen im Grundschulalter gehören dazu, am stärksten die Neun- bis zwölf-Jährigen.

Neu aufgelebt ist der Stammtisch, an dem sich Erzieherinnen der Kindertagesstätten treffen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Scheidungs-Familien mit verfeindeten Eltern. Um dieses Thema will man sich noch intensiver kümmern.