Übung im Industriegebiet Einsatz für die Feuerwehr bei Aerochemica Dr. Deppe in Kempen

Kempen · Die Freiwillige Feuerwehr rückte zur Übung ins Industriegebiet zu Aerochemica Dr. Deppe aus.

Auf dem Betriebsgelände von Aerochemica Dr. Deppe im Industriegebiet führte die Freiwillige Feuerwehr Kempen eine Übung durch.

Auf dem Betriebsgelände von Aerochemica Dr. Deppe im Industriegebiet führte die Freiwillige Feuerwehr Kempen eine Übung durch.

Foto: Aerochemica Dr. Deppe

(biro) Auf dem Werksgelände der Firma Aerochemica Dr. Deppe im Kempener Industriegebiet Am Selder war am Dienstagabend die Feuerwehr im Einsatz. Wie das Unternehmen im Anschluss mitteilte, bestand keine Gefahr für die Bevölkerung: Es handelte sich um eine Übung. Um für etwaige Störfälle gerüstet zu sein, habe man für die Übung einen Störfall unter realen Bedingungen geplant, nur wenige waren zuvor eingeweiht worden.

„In der Übung auf dem Betriebsgelände wurde eine undichte Gasleitung mit sechs zum Teil schwer verletzten Mitarbeitern simuliert“, so Geschäftsführer Lucas Deppe. „Dabei sollten schnelle und vollständige Evakuierung des Betriebsgebäudes und Zusammenspiel mit den Rettungskräften trainiert sowie die sicherheitstechnischen Einrichtungen wie Alarme geprüft werden.“

Als Feuerwehr und Rettungskräfte eintrafen, hatten Mitwirkende des Unternehmens das Gelände schon evakuiert. „Die überraschten Mitarbeiter schauten sich vom Sammelplatz aus die professionelle Bergung und Versorgung der schauspielenden Verletzten durch die Rettungskräfte an“, hieß es vom Unternehmen. Beeindruckend schnell hätten die 15 Mitglieder der Feuerwehr das improvisierte Gasleck gefunden und gesichert. „Für einen Ernstfall wurden Feuerwehr und Rettungskräfte übrigens noch nicht auf das Gelände gerufen, und so sollte es für die Zukunft auch bleiben“, so Betriebsleiter Martin Koch, der die Übung geplant und durchgeführt hatte.

Regelmäßig führt die Freiwillige Feuerwehr Kempen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Unternehmen Übungen durch. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den sogenannten Störfallbetrieben mit erweiterten Pflichten. Dazu zählt neben Byk-Chemie, wo es Ende August zu einer Explosion mit anschließendem Folgebrand kam, auch Wall Chemie, ebenfalls im Kempener Industriegebiet Am Selder.

Die Übungen sind immer unterschiedlich aufgebaut

„In diesen beiden Betrieben führen wir einmal im Jahr Übungen durch“, berichtete Kempens Wehrführer Franz-Heiner Jansen. Das sei auch Auflage der Bezirksregierung.

Ziel der Übungen, die immer wieder unterschiedlich aufgebaut seien, sei es, dass die Feuerwehrleute die Örtlichkeiten kennenlernten und erführen, worauf man achten müsse, wo es beispielsweise Hydranten gebe und mit welchen Stoffen dort gearbeitet werde. „Wir üben aber auch bei anderen Firmen“, so Jansen, „und nicht nur bei Firmen, die mit Chemikalien arbeiten, wie etwa Dr. Deppe, sondern auch in anderen Betrieben.“ Bei dem Großeinsatz bei Byk-Chemie, bei dem rund 250 Wehrleute aus der gesamten Region im Einsatz waren, habe sich gezeigt, wie wertvoll diese Übungen vor Ort seien, so Jansen, „der erste Angriffstrupp kannte sich dort aus.“

(biro)