Kempener Verwaltungsspitze Beyer-Nachfolge: Rübo will schnell in die Ausschreibung
Kempen · Den Weggang des Technischen Dezernenten nach Krefeld bezeichnet der Kempener Bürgermeister als „unglaublichen Verlust“.
Rund um Politik und Verwaltung in Kempen gab es am Dienstag nur ein Thema: Der bevorstehende Wechsel des Technischen Beigeordneten Marcus Beyer zur Stadt Krefeld sorgt für Aufsehen. Wie von der WZ berichtet, soll der 45-Jährige am Donnerstag vom Krefelder Rat zum Dezernenten für Bauen und Planen gewählt werden – mit den Stimmen von SPD und CDU soll bereits eine Mehrheit stehen. Vorausgesetzt, dass Beyer gewählt wird, hätte die Stadt Kempen wahrscheinlich ab Oktober eine weitere große Lücke zu schließen.
„Der Weggang von Marcus Beyer ist ein unglaublicher Verlust für uns“, kommentierte Bürgermeister Volker Rübo am Dienstag die Personalie. Beyer habe in den vergangenen Monaten sehr engagiert gearbeitet und eine Menge auf den Weg gebracht. „Eigentlich war alles soweit zusammengefügt, dass wir hier gemeinsam eine Menge bewegen können. Und jetzt kommt diese Nachricht“, so Rübo.
Den bevorstehenden Wechsel nach Krefeld will der Bürgermeister dem Dezernenten aber keineswegs verübeln. „Herr Beyer hat mich schon in der vergangenen Woche über seine Bewerbung informiert. Da ist alles fair abgelaufen“, so Rübo. Die Stelle bei der Stadt Krefeld sei eine Chance in der Karriere von Beyer, die er sich nicht entgehen lassen könne. „Herr Beyer wohnt in Krefeld und bei der Besoldung in einer Großstadt können wir als kleinere Kommune eben auch nicht mithalten“, so die sachliche Analyse des Bürgermeisters.
Bei allem Frust will Volker Rübo aber schnellstmöglich nach vorn blicken. „Vorausgesetzt, dass der Krefelder Rat Herrn Beyer am Donnerstag wählt, werden wir am nächsten Dienstag in der Ratssitzung schon die neue Ausschreibung auf den Weg bringen“, sagt der Kempener Bürgermeister. Ziel sei, dass die so wichtige Stelle des Technischen Dezernenten so schnell wie möglich wieder besetzt wird. „Es gibt so viele Projekte, die umgesetzt werden müssen“, sagt Rübo. Angefangen bei den Planungen zum „Kempener Westen“ über die Sanierung der weiterführenden Schulen bis zu den dringend notwendigen Neubauten im Bereich der Kindertagesstätten.
Volker Rübo hofft, dass in Kempen schon im Herbst eine Entscheidung zur Beyer-Nachfolge fallen könnte. „Das hängt aber letztlich von der Zusammenarbeit mit der Politik und vor allem vom Bewerberfeld ab“, so der Bürgermeister. Vor etwa eineinhalb Jahren, als Beyer als Nachfolger von Stephan Kahl eingestellt worden war, sei es bereits schwierig gewesen, geeignete Bewerber zu finden. „Und diese Situation wird sich sicher nicht verbessert haben“, bringt Rübo es auf den Punkt.
Wie die Arbeit des Dezernenten Beyer ab Herbst vorübergehend verteilt werden soll, darüber will sich Rübo gemeinsam mit den Verwaltungskollegen und der Politik Gedanken machen. „Diese Abstimmungen werden jetzt folgen. Wir haben gute Amtsleitungen. Aber ohne Frage ist eine Vakanz an dieser Führungsposition nicht gut“, so Rübo. Zumal mit dem Ersten Beigeordneten Hans Ferber in der kommenden Woche eine weitere Führungskraft weg ist. Ferner geht in den Ruhestand. Seine Aufgaben werden sich hauptsächlich im Bereich von Jörg Geulmann, der erst kürzlich zum Beigeordneten für „Kämmerei und Finanzmanagement“ gewählt worden ist, verteilen.
Mit der Personalie Michael Klee gibt es im Rathaus eine weitere Unsicherheit. Die Amtszeit des Beigeordneten für Soziales, Senioren, Schule und Jugend endet im April 2020. CDU, FDP und Die Linke haben bereits angekündigt, Klee nicht erneut zu wählen (die WZ berichtete). Insofern dürfte sich der Krefelder auch außerhalb von Kempen nach einem Arbeitgeber umschauen.