Debatte in Kempen Schulreinigung selber machen wäre zu teuer

Kempem · Die Stadt Kempen wird die Reinigung der Schulen wohl nicht wieder in die eigene Hand nehmen.

An den Schulen in Kempen wurde zuletzt nur unzureichend geputzt — für Eltern und Schüler wie für Lehrer ist dies ein Ärgernis.

An den Schulen in Kempen wurde zuletzt nur unzureichend geputzt — für Eltern und Schüler wie für Lehrer ist dies ein Ärgernis.

Foto: dpa/Jens Büttner

(biro) Es sieht nicht danach aus, als würde die Stadt Kempen die Reinigung der Schulen wieder in die eigene Hand nehmen. Die Stadt hat die Reinigung der Gebäude per Ausschreibung an ein Reinigungsunternehmen vergeben, das seit Januar in Kempen tätig ist.

Zuletzt hatte es immer wieder Klagen über die mangelhafte Reinigung an Grund- wie weiterführenden Schulen gegeben. In der Folge meldeten sich auch Reinigungskräfte zu Wort, die von Missständen berichteten, so seien Löhne nicht pünktlich oder nicht komplett gezahlt worden.

Die Fraktionen im Kempener Stadtrat wollten das so nicht stehenlassen. Die Vorsitzenden von CDU, Grüne, SPD, FDP, FWK, ÖDP/Linke und der neuen Fraktion SDK hatten die Stadtverwaltung beauftragt, zu prüfen, ob man die Reinigung in den Kempener Schulen nicht wieder kommunalisieren könnte. Die Reinigungsleistung an den städtischen Schulen sei unbefriedigend, so die Fraktionschefs. Das habe man Gesprächen mit Schulleitungen, Eltern und Schülern entnehmen können. Eine grundlegende Besserung sei nicht in Sicht.

Vorwürfe machten die Politiker den Reinigungskräften deshalb nicht. Die eingekauften Leistungen führten in der Praxis dazu, dass die Reinigungskräfte einem sehr hohen Arbeitsdruck ausgesetzt seien, machten die Fraktionschefs in ihrem Antrag deutlich. Die Kräfte hätten zu wenig Zeit. Auch die Ausstattung sei oftmals unzureichend, wenn für große Flächen wie Turnhalle oder Pausenhalle nur der Wischmopp statt die Reinigungsmaschine zur Verfügung stehe.

Die Stadtverwaltung stellte nun aber in der jüngsten Ratssitzung dar, dass es zu teuer wäre, die Reinigung wieder in die eigenen Hände zu nehmen: Die Eigenreinigung würde erhebliche Mehrkosten verursachen, hieß es in der Vorlage für den öffentlichen Teil der Sitzung – nicht allein wegen der Personalkosten, sondern auch wegen der Material- und Energiekosten. Wie teuer die Reinigung mit eigenen Kräften wäre, wollte die Stadt nicht öffentlich darlegen, diese Aufstellung war der Politik im nichtöffentlichen Teil der Sitzung vorbehalten.

Eine erneute Ausschreibung würde nicht automatisch zu einer besseren Reinigungsleistung führen, so die Stadtverwaltung, an der Leistungsbeschreibung der Ausschreibung liege es nicht. Laut Reinigungsfirma hätten interne Probleme zu Organisationsproblemen und damit zu den Reinigungsmängeln geführt. Die Firma arbeite daran, die Mängel abzustellen, um damit wieder eine leistungsgerechte Reinigung sicherzustellen. Die Politik nahm die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis, will aber, wie es CDU-Chef Jochen Herbst formulierte, weiterhin „ein Auge darauf haben“.

(biro)