Kritik an Grundstückswahl Standort für Fahrradparkhaus in Kempen ungeeignet?

Kempen · Der Stadtverordnete Stefan Ditzen übt Kritik an der Wahl des Grundstücks am Kempener Bahnhof.

Stellplätze für Fahrräder sind am Kempener Bahnhof heiß begehrt. Abhilfe soll ein Fahrradparkhaus schaffen.

Foto: Norbert Prümen

(biro) Der fraktionslose Stadtverordnete Stefan Ditzen kritisiert die Wahl des Standorts für ein neues Fahrradparkhaus am Kempener Bahnhof. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Stadt Kempen vom Bund mehr als eine Million Euro bekommt, um damit ein Fahrradparkhaus zu bauen. Die Stadt war dem Förderaufruf „Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen“ gefolgt und hatte sich beworben.

Vorgesehen ist ein eingeschossiges Fahrradparkhaus, das insgesamt 230 Stellplätze für Fahrräder bieten soll, außerdem Schließfächer, elektrische Ladestationen, eine Service- und Reparaturstation und extra Plätze für Lastenräder, wie Udo Schiefner, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Kempen, mitteilte. Ein Grundstück dafür hat die Stadt auch schon ausgeguckt: Das Flurstück 432, das nördlich an das Bahnhofsgebäude angrenzt. Es liegt hinter den Gärten der Hausnummern 4 bis 14 an der Kleinbahnstraße, die Fläche gehört der Stadt. Das genannte Grundstück entspreche „eher einer Abstellkammer als einem Fahrradparkhaus, das den Radverkehr attraktiver gestalten soll“, meint nun Ditzen, der sich an Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) wandte: Mit dem Standort auf Flurstück 432 werde der Fahrradverkehr in keinster Weise noch attraktiver gestaltet. Es müsse direkt an den Brahmsweg anschließen, wie er es schon im Juni 2022 in einem Antrag vorgeschlagen habe. Damals bat Ditzen zu prüfen, ob auf der Westseite des Bahnhofs ein Fahrradparkhaus oder eine Fahrradtiefgarage eingerichtet werden könnte, dazu sollten die bislang als Autostellplätze auf der westlichen Seite genutzten Flächen verwendet werden. Über den Fahrradparkflächen könnten Wohn- und Gewerberäume gebaut werden. Um die Attraktivität, mit dem Rad oder zu Fuß zum Bahnhof zu gelangen, zu erhöhen, schlug er unter anderem vor, ein durchgängiges, vorfahrtsberechtigtes Fuß- und Fahrradnetz zum Bahnhof zu prüfen.

Die Verwaltung antwortete ihm, dass der Bereich rund um den Bahnhof einer ganzheitlichen Betrachtung unterzogen werden solle, dabei würden auch Punkte wie Mobilitätsformen, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Barrierefreiheit, Aufenthaltsqualität und Stadtgestaltung zu untersuchen sein, in der Planung würden auch Ditzens Anregungen mit betrachtet werden. Der Stadtverordnete will über das Thema Fahrradparkhaus noch einmal sprechen: Das sei ein Thema für den Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz, schrieb er an Bürgermeister Dellmans, in dessen Zuständigkeit sich die Förderung des Radverkehrs befinde und in dem auch über den Förderantrag berichtet worden sei. Er bitte darum, das Thema für die nächste Sitzung des Ausschusses auf die Tagesordnung zu setzen.

(biro)