Kommunen sind bei U-3-Betreuung im Soll
Die Zahl der Plätze reicht aus. Anfragen zum Betreuungsgeld gibt es kaum.
Kempen/Grefrath/Nettetal. Der 1. August war Stichtag für verschiedene neue Regelungen. Für Eltern von Kleinkindern gibt es zwei wichtige Neuerungen: Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren (U 3) ist in Kraft getreten und auch das in den vergangenen Monaten viel diskutierte Betreuungsgeld — für Eltern, die ihr Kind zuhause betreuen — kann beantragt werden.
Doch wieviele U-3-Plätze wurden in Kempen, Grefrath und Nettetal zum Stichtag geschaffen? Und wie groß ist der Andrang der Eltern in den Kommunen auf die 100 Euro Betreuungsgeld pro Monat? Die WZ hat sich umgehört.
In Kempen wurden 238 Plätze in Kitas für Kinder unter drei Jahren und 70 zusätzliche Plätze in der Tagespflege geschaffen. „Damit erreichen wir eine Quote von 40 Prozent“, sagt Stadtsprecher Christoph Dellmans. Gefordert war vom Gesetzgeber eine Quote von 35 Prozent. Aktuell bieten beide Betreuungsmöglichkeiten nach Angaben der Stadt Kempen zusammen sogar noch 67 freie Plätze.
Insgesamt 113 U-3-Plätze wurden in Grefrath geschaffen — davon 94 in Kitas und 19 in der Tagespflege. Die errechnete Quote liegt laut Gemeinde mit 46 Prozent so hoch wie in keiner anderen Kommune im Kreis Viersen. Der Durchschnitt liege für das Kreisgebiet bei rund 35 Prozent.
Nettetal kommt auf 266 U-3-Plätze in Kitas. 56 Plätze gibt es in der Tagespflege. Die Quote liegt in der Seenstadt zwar bei vergleichsweise niedrigeren 27 Prozent, doch konnten „alle Anträge der Eltern berücksichtigt werden“, erklärt David Lüngen, Leiter des Bürgermeisterbüros.
Ziemlich zurückhaltend sind die Eltern von Kleinkindern in puncto Betreuungsgeld. Die Zahl der Anträge für die drei Kommunen kann an einer Hand abgezählt werden: Zum 1. August gab es bisher vier Anträge aus Kempen, einen aus Nettetal und keinen aus Grefrath.
Beim Versorgungsamt Mönchengladbach, das für alle Städte und Gemeinden des Kreises Viersen die Anträge bearbeitet, sorgt das für wenig Verwunderung. „Da der früheste Bezugstermin der 1. Oktober ist, rechnen wir in den nächsten Wochen mit deutlich mehr Anträgen“, erklärt Sprecher Dirk Rütten. Zum Vergleich: Aus dem gesamten Kreis Viersen sind bisher 30 Anträge von Eltern eingegangen.