Regionalwettbewerb „Jugend forscht / Schüler experimentieren“ Nachwuchs beweist Forschergeist
Kreis Viersen · 98 Jungforscher aus dem Kreis präsentierten für den Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ ihre Arbeiten.
Wenn es nach Lena Göller geht, könnte sich die Wasserqualität der verschiedenen Wasserflächen im Neersener Schlosspark nachhaltig verbessern. Wie das möglich wäre, erklärt die 14-jährige Schülerin des Anrather Lise-Meitner-Gymnasiums gerade der Jury, die vor dem Stand der Schülerin im Krefelder Seidenweberhaus Halt gemacht hat und interessiert die von Lena gezeichnete Karte mustert.
Diese zeigt sämtliche Gewässer, die es im Neersener Schlosspark gibt. „Es würde helfen, wenn an dieser Stelle das kleine Flüsschen Cloer mit dem Graben des Parks verbunden werden würde. Es gibt bereits eine Verbindung. Durch die zweite würde es zu einem Kreislauf kommen, der für die Wasserqualität förderlich wäre“, sagt Lena, deutet auf den besagten Punkt auf der Karte und präsentiert gleichzeitig ein entsprechendes Foto auf ihrem Laptop, das die Stelle zeigt. Die Jury zeigt sich von ihren Ausführungen beeindruckt. Neben weiteren Fragen gibt es Lob zu hören, bevor die Jury zum nächsten Stand weitergeht.
Im Krefelder Seidenweberhaus haben sich die Jungforscher versammelt, die am Regionalwettbewerb „Jugend forscht / Schüler experimentieren“ teilnehmen. Den Regionalwettbewerb organisiert die Unternehmerschaft Niederrhein. Es liegt eine erwartungsvolle Spannung in der Luft. Insgesamt 147 Projekte werden von Schülern aus den Kreisen Viersen, Wesel, Heinsberg und Kleve, dem Rhein-Kreis-Neuss sowie den Städten Krefeld, Mönchengladbach als auch der Städteregion Aachen den Juroren in den verschiedenen Themenbereichen präsentiert.
Lotte Looschelders, Tessa van Beurden und Saniye Eruysal von der Liebfrauenschule Mülhausen haben sich mit der Intelligenz von Hunden auseinandergesetzt und ein Intelligenzspielzeug für Vierbeiner in Form eines Würfels entwickelt, der verschiedene Stufen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bietet. Selbst Hundebesitzer, stellten die drei 14-Jährigen fest, dass sich die Tiere doch des Öfteren langweilen. „Wir bemerkten bei den Versuchen, dass die Hunde an den Aufgaben wachsen. Die Spritze haben sie zunächst angeknabbert, bevor sie lernten, dass man am Kolben ziehen muss, damit die Leckerchen per Luftdruck herausfallen“, berichtet Tessa.
Die Wasserreinigung durch Böden haben Lea Hensler und Sophie Link vom Anrather Lise-Meitner-Gymnasium unter die Lupe genommen. Eigens dafür entwickelten die Fünftklässlerinnen einen übersichtlichen Versuchsaufbau auf einer Holztafel. „Wir haben mit Erde, Kies und feinem Sand gearbeitet, wobei wir ein Tintenwasser durch die Versuchsaufbauten geschickt haben. Der feine Sand reinigte am besten“, erzählt Lea.
Ghazal Kutiny hat sich mit der Frage beschäftigt, wie sich Schüler am besten Vokabeln merken können. „Ich habe jeweils zwei Gruppen in den Stufen fünf, sechs, sieben und neun gebildet und sie einmal Vokabeln am PC lernen lassen und einmal per Hand auf Papier aufgeschrieben“, berichtet die 14-jährige Schülerin der Liebfrauenschule Mülhausen. Das Ergebnis: Die Schüler, die mittels der Papiervariante lernten, waren in den Abfragen der englischen Vokabeln durchweg besser.
Müll recyceln haben sich Leon Kalinowski, Jakob Beck und Jan Uhlig auf ihre Fahnen geschrieben. Die beiden 13-Jährigen und der zwölfjährige Schüler des Michael-Ende-Gymnasiums in St. Tönis stellten aus Plastikmüll Filament für den 3D-Druck her. Sie konzentrierten sich dabei hauptsächlich auf das Recycling von PET-Plastikflaschen. Sie hätten viele Kunststoffsorten untersucht und herausgefunden, dass sich nicht alle für einen Schmelzvorgang eignen, berichten die drei.
Mit einem mit Sensoren und Kameras ausgestatteten Vogelhaus, dem „BirdhouseAI“, wollen Leo Bödecker und Conrad Fischer vom Kempener Thomaeum die Vogelwelt studieren. Ob die Herstellung von Biodiesel aus der Mikroalge Chlorella vulgaris – hier waren Julian Krüger, Paul Garden und Louisa Brand von der Robert-Schumann-Europaschule in Willich engagiert – oder Niko Hasselmann und Ben Thiele vom Kempener Luise-von-Duesberg-Gymnasium, die Baustoffe aus Holzresten zu ihrem Thema gemacht hatten: Die Schüler zeigten Forschergeist und beeindruckten die Jury mit ihren Arbeiten.