Auch im Urlaub Leben retten Kreis Viersen startet regionen-übergreifende Zusammenarbeit für mobile Retter
Kempen · Im Kreis Viersen gibt es seit 2022 sogenannte mobile Retter. Sie werden alarmiert, wenn jemand etwa einen Herz-Kreislauf-Stillstand hat, und helfen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Neu ist ab Dienstag eine Zusammenarbeit mit weiteren Regionen in Deutschland.
(biro) Wer im Notfall Erste Hilfe benötigt, soll diese im Kreis Viersen möglichst schnell bekommen. Dafür gibt es im Kreisgebiet sogenannte mobile Retter. Tritt ein Notfall ein, werden die ehrenamtlichen Retter, die in der Nähe sind, über eine App alarmiert.
Geht ein Notruf mit der Meldung eines Herz-Kreislauf-Stillstands oder einer Bewusstlosigkeit in der Rettungsleitstelle (Notrufnummer 112) ein, lösen die Disponenten dort neben der Alarmierung des Rettungsdienstes auch eine Alarmierung der mobilen Retter aus. Das System lokalisiert registrierte Ersthelfende in der Nähe und sendet eine Anfrage auf deren Smartphone. Dadurch können die mobilen Retter oft schneller als der Rettungsdienst da sein und helfen.
Seit dem Start im Oktober 2022 haben sich im Kreis Viersen immer mehr aktive mobile Retter registriert. Aktuell sind es 769. Seit Beginn haben die mobilen Retter laut Kreis 400 Einsätze übernommen und konnten durchschnittlich innerhalb von 3:15 Minuten am Einsatzort sein.
Weitere Ehrenamtliche sind willkommen. Laut Kreis kann sich jede Person, die über eine rettungsdienstliche oder medizinische Ausbildung verfügt, aus der Gesundheits- oder Krankenpflege kommt, als ehrenamtlicher mobiler Retter anmelden. Auch wer Mitglied einer Hilfsorganisation ist, etwa beim Deutschen Roten Kreuz, beim Malteser Hilfsdienst oder beim Technischen Hilfswerk, kann mobiler Retter werden, ebenso Feuerwehrleute. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 18 Jahren.
Neu ist eine regionen-übergreifende Alarmierung, die am Dienstag, 10. September, startet. Der Kreis Viersen ist neben den Regionen Neckar-Odenwald, Remscheid, Mülheim an der Ruhr, Groß-Gerau, Celle und Mettmann eine von sieben Regionen, in denen dies möglich ist. Weitere Regionen sollen folgen. An der Funktionsweise der App ändert sich dabei nichts. Mobile Retter können sich aber für alle teilnehmenden Regionen freischalten. Und so vielleicht auch Leben retten, wenn sie anderswo unterwegs sind.