Literatur-Wettbewerb: Sogar junge Russin reicht ein Gedicht ein

Jetzt hat die Kempener Jury die Qual der Wahl.

Kempen. Sogar eine 14-jährige Russin hat ihr Manuskript beim 1. Kempener Literatur-Wettbewerb eingereicht. "Es gibt auch Beiträge aus der Schweiz, aus Österreich, Liechtenstein oder Bayern. Aber ein Gedicht aus Russland - das ist schon sehr ungewöhnlich", sagt Hans-Jürgen van der Gieth, Chef des Buch Verlag Kempen (BVK). Der Kempener Verlag hat in Kooperation mit der Stadt Kempen Anfang des Jahres zu diesem Wettbewerb aufgerufen, der die Menschen zur Feder greifen lassen soll. Eine Idee, die aufgegangen sein dürfte: Rund 200 Texte der unterschiedlichen literarischen Gattungen wurden im Verlagshaus an der St. Huberter Straße 67 abgegeben. Jung und Alt brachten ihre Erlebnisse zu Papier, ob als Gedicht, Kurzgeschichte, Drama oder Songtext. van der Gieth: "Die Teilnehmer waren zwischen neun und 81 Jahren."<p>Immerhin ein Drittel der Einsendungen kamen aus Kempen und der näheren Umgebung wie Willich, Tönisvorst oder Nettetal. "Aber es haben sich auch Profis beteiligt", beschreibt der Verleger. Drei Viertel der Teilnehmer war weiblich - ein Ergebnis, das die Verleger von anderen Wettbewerben her kennen. Einziger Wermutstropfen: In der Kategorie der Jünsten (bis zehn Jahre) gab es lediglich zwei Manuskripte, so dass hier keine Bewertung möglich ist.

Zwei Drittel der Teilnehmer entschieden sich für Prosa. "Bei den Älteren waren auch viele Kriegserinnerungen dabei", schildert van der Gieth. Von den 200 Einsendungen waren lediglich zwei Dutzend jünger als 18 Jahre - darunter allerdings besagte junge Slawin, die in bester Puschkin-Manier ein Gedicht einreichte.

Jetzt hat die siebenköpfige Jury die Qual der Wahl. In den nächsten zweieinhalb Monaten muss sie aus den verbleibenden fünf Kategorien auswählen und nach selbstgesteckten Kriterien Urteile fällen über die Qualität der Texte. In jeder Kategorie werden drei Gewinner ermittelt. Die besten Texte fließen in einen Sammelband ein, den der BVK veröffentlicht.

Im Herbst werden dann in einer Feierstunde im Rokokosaal die Pokale an die Schreib-Talente überreicht. Die Pokale bestehen aus Trophäen, die die Kempener Glaskünstlerin Klaudia Hummen gestaltet. Dazu gibt’s Urkunden.