Lobberich: Die Altenheime sind jetzt mit im Boot

Beigeordneter Schönfelder klärt Missverständnis auf: Seniorenzentren bleiben beim neuen Konzept nicht „außen vor“.

Lobberich. Senioren haben’s gut in Nettetal - sie werden gleich von zwei Seiten umsorgt: Die Stadt entwickelt neue Konzepte für die Altentagesstätten, die Seniorenheime kümmern sich um Pflege und Betreuung.

Das Problem dabei: Stadt und Heime arbeiten, so scheint’s, nebeneinander her. Damit daraus ein Miteinander zum Wohl Älterer wird, trafen sich Vertreter beider Seiten zum Gespräch in der Seniorenresidenz Lobberich.

"Viele unserer Bewohner besuchen Altentagesstätten. Wir arbeiten zusammen und verstehen nicht, dass die Heime nicht in ein neues Konzept eingebunden werden", stellte Lydia Berg klar. Die Chefin der drei Curanum-Senioreneinrichtungen in Nettetal hatte zum Gespräch eingeladen - aus Sorge, ihre offenen Häuser mit über 200 Bewohnern blieben trotz ihrer Vernetzung etwa mit Schulen und Kindergärten "außen vor".

"Fühlen Sie sich nicht zurückgesetzt", bat Erster Beigeordneter Armin Schönfelder die Vertreter der Altenheime. Beim neuen Konzept arbeite die Stadt zunächst mit der Zwar-Zentralstelle NRW (Zwischen Arbeit und Ruhestand) zusammen.

Damit sprach Schönfelder einen heiklen Punkt an, wird doch seit Jahren immer wieder Kritik laut, die Stadt konzentriere sich dabei nur auf die "jungen Alten".

So wunderte sich auch Carola Seeberger von der Münchener Curanum-Zentrale: "Sind unsere Erfahrungen und Kompetenzen bei sehr alten und dementiell veränderten Menschen in Nettetal nicht gefragt?"

Ein Missverständnis, erklärte Schönfelder, leider habe die Verwaltung bislang nicht deutlich gemacht, dass es beim neuen Konzept ab Herbst um die "konkrete inhaltliche Arbeit" gehe, bei der die Heime mehr mit einbezogen werden. Altenfachberater Christian Fortmann ergänzte: "Zu den Vernetzungen gehören dann auch die Altenheime."

Die wollen sich nicht nur theoretisch einbringen, so Berg, sondern auch mit Veranstaltungen etwa zur Sturz-Prophylaxe. "Uns verbindet das Ziel, die Lebensqualität alter Menschen zu verbessern", sagte Schönfelder - und zückte seinen Terminkalender, um mit Lydia Berg ein weiteres Treffen zu vereinbaren.