Nach der Sanierung ist vor der Sanierung
3,2 Millionen Euro vom Konjunkturpaket II sind verbaut. Die Stadt will aber weiter investieren.
Kempen. Zweieinhalb Jahre lang hat das Konjunkturpaket II das Hochbauamt in Kempen auf Trab gehalten. Nun kann die Verwaltung einen Schlussstrich unter die zwölf Baumaßnahmen ziehen. Die Stadt hatte aus dem Förderprogramm des Bundes rund 3,2 Millionen Euro bekommen. Diese Summe wurde schwerpunktmäßig im Bereich Schulinfrastruktur eingesetzt, zum Beispiel am Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) und an der Erich Kästner Realschule.
„Die Umsetzung unter terminlichem Druck hat auch Nachteile mit sich gebracht“, zog der Technische Beigeordnete Stephan Kahl im Bau- und Denkmalausschuss Bilanz. Die Lage bei den beauftragten Unternehmen sei angespannt gewesen, weil das Geld aus dem Konjunkturpaket bis Ende 2011 verbaut werden musste.
Die Verwaltung schätzt, dass durch die Sanierungen rund 21 000 Euro Energiekosten pro Jahr eingespart werden können. Das sei allerdings eine grobe Schätzung, so Kahl. Konkrete Angaben können erst nach der Abrechnung einer Heizperiode gemacht werden.
Zwar gibt es nun keine Unterstützung mehr aus dem Konjunkturpaket. Aber: „Die energetische Sanierung soll im Auge behalten werden“, so Kahl. Die Verwaltung will nun eine Prioritätenliste für die weiteren Arbeiten erstellen.
Michael Rumphorst (Grüne) begrüßte, dass eine Auflistung der Energieverbräuche der sanierten Gebäude vorliegt. Für zwei Gebäude gibt es auch Energieausweise. Da diese Ausweise teuer seien, würden sie nun nach und nach auch für andere städtische Bauten erstellt, erklärte Hochbauamtsleiter Christian von Oppenkowski.
Ein weiterer Ansatz ist ein Energieberater, den die Stadtwerke einstellen wollen. Der soll für Privatleute, aber auch für die Stadt, Konzepte zur energetischen Sanierung entwickeln und Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen.
In Dämmung und Technik der mehr als 100 städtischen Gebäude stecke viel Einsparpotenzial. „Es ist nötig, den Sanierungsprozess fortzusetzen“, machte Kahl den Politikern deutlich. Dafür würden finanzielle Mittel und Personal benötigt.
Es liege noch ein ganzer Berg an Arbeit vor ihnen, sagte Heinz Wiegers (SPD). Man müsse sich aber fragen, ob alle städtischen Gebäude gebraucht würden.
Peter Fischer (CDU) lobte das „tolle Ergebnis“, das ein Einstieg für weitere Arbeiten sei. „Da kann einem Angst und Bange werden, zu sehen, was in den nächsten Jahren auf uns zukommt“, so Jürgen Klement (CDU). Man müsse sich nun zusammenraufen und diskutieren, um den Königsweg für das weitere Vorgehen zu finden.