Nettetal: Streit vor der Schul-Entscheidung

Die Debatte um eine zweite Gesamtschule für Nettetal wird hitziger.

Nettetal. Heiße Debatten, schwierige Entscheidungen: Im Nettetaler Schulausschuss gab’s schon mal einen Vorgeschmack darauf und auf die Diskussionen um den Schulentwicklungsplan 2009/14 (SEP). Im Mittelpunkt wird stehen, ob Nettetal eine zweite Gesamtschule braucht. In einer Sondersitzung im Juni soll darüber entschieden werden.

Als "ersten Entwurf" bezeichnete Schuldezernent Armin Schönfelder die Vorlage der Verwaltung zum SEP, die auch Ergebnisse einer Elternbefragung enthält. Die Gesamtschülerzahl Nettetals weist im Schuljahr 2015/16 über 1.100 Schüler weniger auf (nur noch 4.200 Schüler).

Doch bleiben "die weiterführenden Schulen der Sekundarstufe I und II gesichert". Zum Schuljahr 2008/09 wurden an der Gesamtschule 263 Schüler angemeldet, jedoch 143 davon die Aufnahme verweigert.

Hans Kettler (SPD): "Diese Zahlen sind der jährlich neu auftretende Skandal. Wir schieben die Entscheidung, was zu tun ist, immer weiter vor uns her. Wir müssen eine zweite Gesamtschule führen."

Dies würde zu Lasten der Hauptschulen und der Realschule gehen, wurde im Ausschuss kritisiert. Schönfelder berichtete, 71 Prozent der Eltern wollten das gegliederte Schulsystem. "Wir brauchen eine sachliche Diskussion." Es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, "die Stadt schert sich einen Dreck um das, was die Eltern wollen".

Johannes Peters (FDP) kritisierte einen Antrag der CDU. Er enthielt einen Fragen-Katalog zur Situation der Gesamschule. Guido Gahlings (Grüne) mahnte, man solle sich "keine Tabus auferlegen und eine Diskussion zum Thema zweite Gesamtschule nicht von vornherein abblocken". Ingo Heymann (CDU) wies das zurück.

Die CDU stelle "nur Fragen", der Katalog sei "keine Vorab-Festlegungen". Über den CDU-Fragen-Katalog wurde nicht abgestimmt. Einstimmig fiel dagegen der Beschluss aus, Elternbefragung und SEP in den Fraktionen und in den Elterngremien der Schule zu beraten. Entschieden werden soll im Juni. bs