„Nicki Parrott All Stars“ „Nicki Parrott All Stars“ sorgen für Abend voller Emotionen
Kempen · Die „Nicki Parrott All Stars“ beeindruckten in der „Haltestelle“ in Kempen mit variantenreichem Spiel.
(jka) Die „Nicki Parrott All Stars“ gestalteten in der ausverkauften „Haltestelle“ in Kempen ein hinreißendes Jazzkonzert der ganz besonderen Art: Voller Emotionen, mit der faszinierenden Lust am Spiel und grandiosem Können beeindruckten die vier Ausnahmekönner das begeistert mitgehende Publikum.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung: die australische Sängerin und Bassistin Nicki Parrott, der es perfekt gelingt, eine zupackende Spielweise am Bass mit einer einfühlsamen, samtweichen Jazzstimme zu vereinbaren und ihre Kollegen mitzureißen.
Das Quartett ist höchst qualitätvoll besetzt: mit dem Professor für Jazzpiano an der Musikhochschule in Graz, Olaf Polziehn aus Deutschland, der zu den bedeutenden Jazzpianisten der Gegenwart gehört. Weiter dem Niederländer Frank Roberscheuten (herausragend an Saxofon und Klarinette), der in der „Haltestelle“ mit den „Three Wise Men“ schon beachtliche Auftritte hatte, sowie einem unnachahmlichen Schlagzeuger, dem Niederländer Frits Landesbergen, ein vielfach ausgezeichneter Drummer, der bei diesem Konzert mit gleichermaßen kreativen und einfallsreichen wie auch schlagstarken Soli aufwarten konnte.
Bass und Drums wurden zu herausragenden Instrumenten
Bass und Drums, normalerweise eher im Hintergrund des musikalischen Geschehens, wurden an diesem Abend zu herausragenden Instrumenten im Mittelpunkt, dank überragender Interpreten.
Nicki Parrott riss das Publikum mit ihrem Tribut an die Jazzlegende Ella Fitzgerald sprichwörtlich von den Stühlen, als sie den einem Kinderreim entstammenden, 1938 aufgenommenen Titel „A-Tisket, A-Tasket“ intonierte und auch im Verlauf des Konzerts ihre Qualitäten im gar nicht so einfachen Scat-Gesang mit Vokalimprovisationen unter Beweis stellte. Die „Swinging Lady aus Australien“ hatte den Cole Porter-Song „I love Paris“ nach Art der James-Bond-Filmmusik arrangiert und interpretierte ihn entsprechend. Sie gestaltete auch einen musikalischen Erfolg von Doris Day und den Peggy Lee-Hit aus den 1950er-Jahren „Fever“ mit der ihr eigenen gefühlvollen Art zu singen, einer wundervollen Jazzstimme.
Ihr geniales Zusammenspiel mit Frank Roberscheuten, ohne den Pianisten und den Drummer, brachte eine ganz eigene Note in diesen Konzertabend. Auch der Titel „ I will wait for you“ durfte nicht fehlen. Nach Duke Ellington-Standards mit Ohrwurmqualität wurde die Interpretation der Dave Brubeck-Komposition „Blue Rondo á la Turk“ zum Höhepunkt des Abends.
Dieser populäre Jazztitel ist ein gar nicht einfach zu spielendes Stück. Was die vier hervorragenden Musiker leisteten, war einfach umwerfend und wurde von den Jazzfreunden entsprechend mit viel Beifall honoriert.