Kempen Pendler haben viele Wünsche

Vor der nächsten Debatte um den Nahverkehr gab es in einer Umfrage 58 Wünsche, die Linien auf Kempener Gebiet betreffen.

Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Die Politiker, die sich in Kempen und im Kreis Viersen mit dem Thema Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) befassen, haben nun einiges zu tun. Zur sogenannten Fortschreibung des Nahverkehrsplans im Kreis Viersen gab es eine Internetbefragung, um Wünsche und Anregungen der Pendler zu sammeln. Die Beteiligung war groß. Allein 58 Ideen betreffen das Kempener Stadtgebiet. Am 6. Februar geht es im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz um diese Anregungen.

Foto: Kurt Lübke

Vorab hat die Verwaltung der Stadt diese Anregungen geprüft und kategorisiert: 22 Wünsche möchte die Stadt auf Kreisebene zur Umsetzung vorschlagen. Die anderen Ideen können laut Stadt nicht umgesetzt werden beziehungsweise müssen auf überregionaler Ebene diskutiert werden. Die WZ stellt die wichtigsten Wünsche zusammen, die aus Sicht der Stadt umgesetzt werden sollten.

Die Teilnehmer gaben acht Anregungen mit Blick auf mögliche neue Buslinien. Eine davon hat aus Sicht der Stadt eine Chance auf Umsetzung. Und zwar soll die Busverbindung von Kempen nach Venlo verbessert werden. Dies könnte gelingen, in dem man eine Verbindung mit der Linie 929 in Wachtendonk herstellen würde. Die Linie müsste die A 40 an der Ausfahrt Wachtendonk verlassen und müsste in Wankum/Grefrath wieder auffahren.

Keine Empfehlung erhalten die anderen Vorschläge für neue Anbindungen. Darunter fallen unter anderem eine direkte Verbindung zwischen dem Kempener Bahnhof und der Mülhausener Liebfrauenschule über den Altstadtring und eine Weiterführung der Linie SB 10 von Duisburg nach Neukirchen-Vluyn bis Kempen.

Eine Verbesserung der Taktung am Wochenende möchte die Stadt Kempen auf der Linie 066 nach Viersen-Süchteln erreichen. Dort fährt der Bus derzeit samstags stündlich und sonntags alle zwei Stunden. Befürwortet wird auch der Vorschlag, dass die 065 von Tönisberg zum Kempener Bahnhof schon um 5.15 Uhr fährt, um eine Anbindung an den Niers-Express (RE 10) zu bekommen. Im Moment fährt der erste Bus erst um 7.05 Uhr.

Gleich neun Anregungen haben die Pendler für die Linie 068 (Krefeld/Forstwald-St. Tönis-Kempen) — und alle bekommen die Unterstützung der Kempener Verwaltung. Zum einen könnte es eine direkte Verbindung von Kempen und St. Tönis an den Wochenenden geben. Derzeit verkehrt dort an den Wochenenden nur ein Taxi-Bus, den Kunden vorbestellen müssen.

Außerdem wünschen sich die Pendler auf der Linie 068 eine bessere Einbindung des Berufskollegs und der Gesamtschule. Beides soll aus Sicht der Stadt geprüft werden.

„Längere Bedienungszeiten in den Abendstunden“ wünschen sich Pendler der SB 87 (Viersen-Kempen-Grefrath-Lobberich). Wochentags gibt es laut Stadt die letzte Fahrt um 19.38 Uhr. Geprüft werden soll eine Ausdehnung des Angebotes bis 21.38 Uhr. Auch bei der SB 87 soll eine bessere Anpassung an das Schulende der Gesamtschule her. Außerdem soll über Anschlusssicherung am Kempener Bahnhof zwischen den Linien SB 87 und 093 mit der 069 (Krefeld-Kempen) diskutiert werden.

Mit Blick auf eine bessere Anbindung an den Zugverkehr zwischen Kleve und Düsseldorf (Niers-Express) soll sich das Busangebot auf mehreren Linien verbessern. Das wünschen sich Pendler und das befürwortet auch die Stadt.

Wünsche für neue Haltestellen, die aus Sicht der Stadt zumindest geprüft werden sollen, gibt es auch. Für die Linie 068 (Kempen-St. Tönis) sei ein neuer Haltepunkt in Höhe des Baugebietes „An der Kreuzkapelle“ denkbar.

Ferner wird über einen Haltepunkt in der Hagelkreuz-Siedlung an der Söderblomstraße diskutiert. Und es könnte eine neue Haltestelle „Stadtwerke“ an der St. Huberter Straße geben.