Plätzchen backen im Freilichtmuseum

Im Niederrheinischen Freilichtmuseum gab es Geschichten rund um das leckere Gebäck zum Fest.

Foto: Archiv

Grefrath. Der Backsteinofen war angefeuert, der Teig durchgeknetet und jede Form verteilt — die zweite, weihnachtliche Backaktion zog mehr als 20 Erwachsene und Kinder in das Niederrheinische Freilichtmuseum. Passend zum Fest gab es neben einigen Kostproben auch spannende Weihnachts-Geschichten rund um das süße Gebäck.

Schon um 10.30 Uhr heizte Dieter Schommer vom Tante-Emma-Laden im Museum den Ofen auf der Hofanlage Rasseln vor, damit dieser pünktlich um 15 Uhr zum Plätzchen-Backen bereit war. „Wie ihr seht, war Backen früher nicht so leicht wie heute“, erklärte Museumspädagoge Kevin Gröwig.

Daher habe man Plätzchen nur an hohen Festtagen wie Weihnachten gebacken. „Das ist auch heute noch so. In den meisten Haushalten werden Kekse nur an Weihnachten gebacken, oder ist das bei euch anders?“, fragt Gröwig. Tenor: Plätzchen werden nur an Weihnachten gebacken.

In der Backstube gab es weitere Geschichten rund um das weihnachtliche Gebäck. Gröwig erzählte, welche Leckerei neben Keksen an Weihnachten besonders beliebt ist und warum: „Der Christstollen soll das in Windeln gewickelte Christkind darstellen. Das wissen die meisten gar nicht.“

Der Ursprung des Spekulatius hingegen ist laut Gröwig umstritten und nicht so leicht zu belegen. „Es gibt zwei Theorien. Eine davon besagt, dass der Name von dem Wort Spekulator, also Aufseher, komme. Das war ein Beiname für den Bischof, also den Nikolaus“, so Gröwig.

„Ich finde, die Geschichten sind sehr interessant, da kann ich auch noch etwas lernen“, sagte Torsten Lennartz aus Viersen, der als Betreuer einer Jugend-Förderungsgruppe an der Back-Aktion teilnahm.

Nachdem viele Geschichten über den Wandel der Kekse erzählt waren, ging es frisch ans Werk. Den Mürbeteig hatte Gröwig schon vorbereitet. Gemeinsam mit Eltern und Großeltern wurden Engel, Bäume und Schaukelpferde ausgestochen.

Bevor es aber an den Ofen ging, erklärte der Museumspädagoge, wie dieser funktioniert: „Wenn das Feuer runtergebrannt ist, wird die Asche herausgekehrt und der Ofen wird ausgewischt. Der Backstein ist dann so heiß, dass die Plätzchen ganz ohne Feuer darin garen können.“

Um die Wartezeit zu überbrücken, wurden Geschenk-Karten für die Kekstüten gebastelt. Nach einigen Minuten waren die Plätzchen fertig. Einige waren etwas dunkler geworden als der Rest. „Das liegt daran, dass die Hitze unterschiedlich verteilt ist. Heutzutage ist das Backen eben viel einfacher als früher“, sagte der Museumspädagoge.

Die zehnjährige Selina freute sich, dass ihre Kekse alle gut geworden waren. „Aber weil Weihnachten ist, teile ich meine“, sagte sie und gab ein paar der leckeren Plätzchen an andere Kinder ab.