Kempen sammelt Müll Frühjahrsputz: 2,3 Tonnen Müll eingesammelt
Kempen · 2,3 Tonnen Müll — das ist das Ergebnis beim Frühjahrsputz, zu dem die Stadt Kempen, Schönmackers Umweltdienste und die Rheinische Post eingeladen hatten. 659 Teilnehmer waren im gesamten Stadtgebiet im Einsatz. Ein neuer Rekord.
Kaum hat Helmut Thissen die blauen Müllsäcke verteilt, beginnen die Müllgreifer und -picker rund um die Tönisberger Windmühle ihr Werk. Gerlinde und Helmut Thissen und Hubertus Menne, Sonja Kaufhardt und Martina Giesen vom Heimatverein Tönisberg haben sich an diesem Morgen getroffen, um sich beim Frühjahrsputz für ein sauberes Kempen zu engagieren. „Ich möchte dazu beitragen, unsere Heimat lebenswert zu halten. Dazu gehört auch das Thema Sauberkeit“, sagt Gerlinde Thissen. Martina Giesen nimmt zum ersten Mal an der Aktion Frühjahrsputz teil. „Ich habe es in der Zeitung gelesen und finde es sehr gut, dass so etwas organisiert wird“, sagt Giesen, die sich eigens für die Aktion einen Picker gekauft hat.
Aber nicht nur hier wird fleißig Müll gesammelt. 59 Gruppen mit insgesamt 659 Personen nehmen am Frühjahrsputz in Kempen teil und sammeln auf, was andere achtlos und vor allem illegal entsorgt haben. Viele haben sich entschlossen mitzumachen. Mit den genanten Zahlen wird deutlich: Hinsichtlich der Teilnehmerzahl wurde in diesem Jahr ein neuer Rekord aufgestellt.
Größere Teile werden
gesichtet und eingesammelt
Am Eingangstor des Segel-Surf-Clubs Kempen am Königshütte-See stapeln sich nicht nur die blauen Müllsäcke mit unterschiedlichen Unrat. Auch größere Teile werden gesichtet und eingesammelt: Mauersteine, Reifen, ein großer lilafarbener Sonnenschirm, das Gestell eines Einkaufstrollys, Autoteile, darunter auch ein Auspuff. „Wir haben außerdem noch zwei Kühlschränke gefunden, die an der alten Werkseinfahrt von Klösters jetzt auf die Abholung warten. Das Ganze ist das Ergebnis, wenn 20 Personen zwei Stunden sammeln“, sagt Frank Schubert vom Segel-Surf-Club. Gerade kommen weitere Vereinsmitglieder mit den nächsten Müllsäcken an. Für viele ein absolut unverständlicher Fund ist ein städtischer Müllsack voll mit Hausmüll. Kopfschütteln: „Den hat jemand für drei Euro gekauft. Der kann einfach daheim neben die Mülltonne gestellt werden und wird mitgenommen. Da fragt man sich, warum der bei uns im Grün illegal entsorgt wurde“, sagt Karin Schubert.
Mit 15 Helfern sind sowohl die Ortsgruppe des Nabu Kempen als auch der Familiengarten „Zur luftigen Höhe“ gestartet. Die Wartsbergsiedlung steht auf dem Programm. Es scheint, als wäre die Möranenstraße als Müllentsorgungsstrecke sehr beliebt zu sein. Ein Fahrrad, ein Hometrainer und alte Zaunreste benötigen den Einsatz einer robusten Schubkarre. Eine große Glasplatte wird allerdings im Wechsel von jeweils zwei Helfern vorsichtig zum Entsorgungspunkt transportiert. „Wir hatten den Eindruck, dass es aber etwas weniger Müll als in den vergangenen Jahren war“, sagt Peter Kunz vom Nabu.
Die Highlander vom Niederrhein bewegen sich müllsammelnd vom Kuhtor in Richtung Burg. Sie fallen durch ihre Kilts auf, in denen sie unterwegs sind. Rund um die Burg und im Park bis hin zum Viehmarkt sind es besonders kleine Alkoholflaschen und vom Karneval übrig gebliebene Süßigkeiten, die den Weg in die blauen Müllbeutel wandern. Etliche Zigarettenstummel, aber auch Austernschalen und Einwegrasierer gehören ebenfalls zum Sammelgut. „Ich würde sagen, dass Müllaufkommen war in diesem Bereich gleichbleibend wie in den Vorjahren“, kommentiert Kevin Waller von den Highlandern. „Insgesamt wurden 2,3 Tonnen Müll, gesammelt. Das sind 140 Kilogramm weniger als beim letzten Mal“, untermauert Marcel Horstmann, Betriebsleiter von Schönmackers Umweltdienste, die Aktion mit konkreten Zahlen. Für die freiwilligen Helfer sei es immer wieder unverständlich, was und in welchen Menge einfach in der Natur entsorgt wird. „Wir leben in Kempen doch im gelobten Land der Müllentsorgung. Beispielsweise beim Sperrmüll ruft man einfach an, und die Sachen werden ohne Zusatzkosten an der Haustür abgeholt. Einfacher und bequemer geht es doch nicht“, bemerkt Frank Schubert.