Sauels: Kochen im Großformat
Wirtschaft: Die 5500-Quadratmeter-Küche mit 120 Angestellten hat ihren Betrieb im Tönisberger Gewerbegebiet aufgenommen.
Tönisberg. "Schön, dass sie wieder da sind." Mit diesen Worten begrüßte Kempens Bürgermeister Volker Rübo Dienstagnachmittag Wurstfabrikant Heinrich Sauels. Nachdem das Unternehmen 2007 seinen Hauptsitz aus wirtschaftlichen Gründen nach Thüringen verlegt hatte- dort gab es lukrative Subventionen - ist Sauels jetzt wieder in Tönisberg. Am Teilmansfeld7 fiel am Dienstag nach zehn Monaten Bauzeit der Startschuss für die Produktion von täglich etwa 22000Frischmenüs. Dieser Firmenzweig war seit 1984 in Krefeld-Linn ansässig.
"Das Gelände in Krefeld war für uns viel zu klein geworden", begründet Peter Voss, Vertriebsvorstand der Sauels-Gruppe den Umzug nach Tönisberg. "Hier verfügen wir jetzt über eine Produktionsfläche von 5500Quadratmetern. Im Vergleich zu Krefeld ist das etwa das Dreifache", sagt Voss.
Die Großküche im Kempener Stadtteil sei technisch auf dem neuesten Stand. "Wir haben hier beispielsweise eine moderne Luftfilterungs-Anlage", sagt Betriebsleiter Rolf Saers bei einem Rundgang durch die Hallen. "Die ist auf einem Hygiene-Standard eines Operationssaals."
Das besondere an der neuen Fabrik sei, dass "alles an einem Standort ist". Von der Lkw-Anlieferung, über Warenkontrolle und Küche bis zur Auslieferung. "Die rohen Lebensmittel kommen vorne rein und hinten als fertiges Essen wieder raus", bringt es der Betriebsleiter auf den Punkt.
Beim Kochen setzt Sauels auf zwei Verfahren. Zum einen gibt es ein "Cook-and-Serve"-Angebot. "Das bedeutet, dass das Essen bei uns rausgeht und heiß beim Kunden ankommt", erklärt Saers. Die zweite Methode heißt "Cook and Chill". "Dabei kochen wir das Essen und kühlen es dann innerhalb von 90 Minuten auf drei Grad Celsius ab." So könne die Mahlzeit über mehrere Tage haltbar gemacht werden.
So werde zum Beispiel das Essen für die Ganztagsbetreuung der Kempener Martin-Schule gefertigt. "Wir sind als Kunde sehr zufrieden. Die Schüler bestätigen, dass das Essen schmackhaft ist", sagt Volker Rübo. Neben Schulen, Kindergärten und Altenheimen gehören viele große Unternehmen zu den Kunden von Sauels. "Im Segment der Frischmenüs sind wir Marktführer in NRW", berichtet Peter Voss mit Stolz.
In Tönisberg arbeiten 120Angestellte - an 365 Tagen im Jahr soll produziert werden. Nach Angaben des Unternehmens ist für das kommende Jahr eine Erweiterung um 50 Arbeitsplätze geplant. Das und die Aussicht auf eine Gewerbesteuerquelle machte den Bürgermeister froh: "Wie gesagt, schön, dass sie wieder da sind."