Oedt Schmunzel-Abend statt Schenkelklopfer

Stefan Verhasselt sorgt mit „Wer kommt, der kommt“ für amüsantes Niederrhein-Kabarett.

Foto: Reimann

Oedt. Kennen Sie den Unterschied zwischen Betrügen und Betuppen? Der Niederrheiner kennt ihn genau: Wird jemand betuppt, ist es alles gar nicht so schlimm. Wird aber jemand betrogen, ärgert er sich schwarz — schlimmstenfalls bis ins Grab. Solche feinsinnigen Analysen liefert der Kabarettist Stefan Verhasselt in der Oedter Albert-Mooren-Halle gleich reihenweise — und trifft damit den Nerv des Publikums.

„Wer kommt, der kommt“ hat Verhasselt sein viertes Kabarett-Programm genannt. Der Hintersinn dieses Titels erschließt sich schnell: Die „Zu-Früh-Kommer“ im Leben kennt man doch ebenso wie die „Im-Flugzeug-Zuerst-Aufsteher“. Und auch die „Im-Theater-zuerst-Geher“, die möglichst schnell an der Garderobe, auf dem Parkplatz und wieder daheim auf dem Sofa sein wollen, sind eine bekannte Spezies — nicht nur am Niederrhein.

Nun, bei Stefan Verhasselt bleiben alle bis zum Schluss sitzen. Obwohl der Radio-Moderator, der seit mittlerweile zehn Jahren auch als Kabarettist auf der Bühne steht, ganz schön zu kämpfen hat: In der ersten Hälfte des Programms streikt beständig das Mikrofon. Und auch das vernehmliche Klingeln eines Handys oder der lautstarke Lachanfall einer Besucherin bremsen den flotten Redefluss mehrfach. Was Stefan Verhasselt allerdings ebenso routiniert wie charmant überspielt oder sogar ins Programm einbaut.

Elterliche Arbeits-Anweisungen, die via Whats-App verschickt werden, ältliche Tanten, die einem noch vom Himmel aus genau auf die Finger schauen — sie alle trifft man in „Wer kommt, der kommt“. Das Programm bleibt stets oberhalb der Gürtellinie, denn deftige Schenkelklopfer sind Verhasselts Sache nicht. Er sorgt lieber für einen amüsanten Schmunzel-Abend — und schreibt im Anschluss auch bereitwillig Autogramme.