Sekt, damit’s mit dem Rülpser klappt
Die Tönisberger Akteure stecken mitten in den Proben.
Tönisberg. Gelassen bleibt die Regisseurin, Marion Leinders, während die Akteure der Tönisberger Bretterbühne das neue Lustspiel von Claudia Klein proben. „Rollentausch — oder Die Wilden in der Wüste“ heißt das Stück, das den Dreh eines Werbespots beschreibt. Und im Gegensatz zur ruhigen Bretterbühnen-Spielleiterin tobt die Werbefilm-Regisseurin (Adelheid van Hall) temperamentvoll über die improvisierte Bühne.
„Prima war es, nur textmäßig hat es etwas gehakt,“ so die positive Kritik von Marion Leinders. Aber bis zur Premiere am 27. März sind es ja noch fünf Wochen. Die Bühne ist noch nicht aufgebaut, viel muss improvisiert werden und noch wird über die Kostüme beraten. Orientalisch sollen sie sein mit Pumphose und Goldschmuck. „Aber nicht zuviel um den Hals hängen, das klingelt und die Geräusche stören,“ heißt es. Oder „Du kriegst einen Turban und einen wehenden Schal“ und der zickigen Linda würde ein „goldenes Oberteil gut stehen“.
Die zickige Linda wird von Iris Pöhlmann dargestellt, die alle Register bei der Probe zieht. Den im Drehbuch für sie vorgeschriebenen Rülpser versucht sie mit kohlensäurehaltigem Wasser und alkoholfreiem Sekt hervorzubringen. Was jedoch nicht immer termingerecht gelingt und dann zu einem lauten „Hallo“ bei den Schauspielkollegen führt. Sie ist erst seit drei Jahren bei der Theatertruppe und erweist sich schon bei der Probe als Idealbesetzung, auch wenn sie vorerst noch auf Stuhlkissen malerisch hingegossen liegt, anstatt in weichen Federn, wie es das Drehbuch vorschreibt.
Ihr Gegenpart Karl Rögels als Mark findet sich auch plötzlich auf dem Boden liegend wieder. Und so beginnt ein lustiges Hin und Her, das natürlich noch nicht verraten werden darf.
Seit Mitte Oktober des vergangenen Jahres probt das Ensemble. Noch muss Souffleuse Martina Alberts einigen Akteuren textlich unter die Arme greifen, denn die Rollenbücher müssen inzwischen in der Schublade bleiben. Eines steht jedoch nach der Probe fest: Hier kommt auf die Fans der Bretterbühne wieder ein verstärkter Angriff auf die Lachmuskeln zu.