Skurrile Kombination und viel Alarm

Auf dem Halbfastenmarkt gab es einen speziellen Anblick. Außerdem geht es heute um einen Discounter-Parkplatz und Sirenen.

Foto: Tobias Klingen

Kempen. Der Halbfastenmarkt bietet Jahr für Jahr manch interessanten Anblick. So war es auch am vergangenen Dienstag, als hunderte Händler und tausende Besucher die Stadt belagerten. Neben Wollsocken, Miederwaren, Gemüsehobeln und Putztüchern fiel dem Flüsterer vor allem die optische Gestaltung der Mauer am Burg-Parkplatz ins Auge. Auch dort gab es wie schon im Vorjahr wieder ein kleines Markttreiben. Und auf besagter Mauer hatte ein Händler eine ganz besondere „Werbung“ postiert. Auf Büsten und Köpfen von Schaufensterpuppen wurden Hüte und Schals angepriesen — postiert auf edlem roten Tuch. Bei der Gestaltung der Werbefläche hatte der Zuständige aber ein Schild nebenan offenbar nicht bedacht. Dabei handelt es sich um das Hinweisschild, das den Kempen-Besucher zur Gedenkstätte für die Opfer der Weltkriege neben der Burg führt. „Passenderweise“ zeigte der Pfeil des Schildes auf Köpfe und Brüste. Diese Kombination wirkte dann eher — na ja, sagen wir mal — skurril. Ansonsten war et aber wieder schön inne Stadt. Nee, kann man nicht anders sagen — war schön.

Foto: Kurt Lübke

Altstadt-Geflüster

Gehen wir einmal an den Rand der Altstadt. Wenn man den Aldi-Parkplatz mit dem Auto verlassen möchte, nimmt man die Ausfahrt über den Hessenring. Denn die Ausfahrt zur Vorster Straße ist nur für den Anlieferverkehr vorgesehen. Daher versperrt auch eine Schranke die Ausfahrt — normalerweise. Dass das schon länger nicht mehr der Fall ist, ist SPD-Ratsherr Lutz Strothmann aufgefallen. Er fragte deshalb im Ordnungsausschuss nach. Ordnungsamtsleiter Ulrich Eckerleben wusste mehr: „Die Schranke war defekt und muss ausgetauscht werden.“ Aldi habe dies in Auftrag gegeben und die neue Anlage werde in den nächsten ein bis zwei Wochen montiert. Dann ist der direkte Weg zur Vorster Straße wieder zu. Bei einer anderen Nachfrage Strothmanns musste Eckerleben aber zunächst passen. Die Tiefgarage an der Orsaystraße biete mittlerweile keine öffentlich zugänglichen Parkplätze mehr und trage stattdessen den Hinweis „nur für Mieter“. Was dahinter steckt, soll nun geprüft werden.

Vor einigen Jahren hatte Ordnungsdezernent Hans Ferber angekündigt, dass in der Thomasstadt wieder Sirenen aufgebaut werden. Jahre zuvor waren die Anlagen alle abgeschafft worden, weil man sie nicht mehr zu brauchen glaubte. Mittlerweile sieht man das anders. Nun wird wieder ein Sirenenwarnsystem aufgebaut, das die Menschen im Kreis Viersen flächendeckend vor Gefahren und großen Schadensereignissen warnen soll. Kreisweit wurde eine Sammelbestellung für die Geräte in Auftrag gegeben. Neun Sirenen liegen seither für Kempen bereit und setzen Staub an. Denn die Montage wurde vom Kreis nicht mit ausgeschrieben. Das muss die Stadt selbst machen und das gestaltete sich laut Ferber etwas schwierig. Nun ist aber ein Ende in Sicht. Mitte des Jahres sollen die Anlagen montiert werden, so Ferber im Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten und Feuerschutz. Neben den Gerätehäusern wird unter anderem auch das Rathaus am Buttermarkt mit einer Sirene bestückt.

Alarmieren kann die Stadt Kempen derzeit übrigens trotzdem. Man habe extra eine mobile Sirene angeschafft, die in Notfällen zum Einsatz kommen könnte, so Ordnungsdezernent Hans Ferber. Aber wer braucht in der Altstadt schon eine Sirene? Wenn was passiert, können wir sicher sein, dass Ferdi uns informiert.

Nach so viel Alarm braucht es dringend etwas Kultur. Unter dem Titel „Der Kreuzweg“ laden die Macher der Kempener Orgelkonzerte für den 16. März in die Prospsteikirche. Oraganist Christian Gössel und Salome Amend (Schlagwerk). Mit ihren Improvisationen an Orgel und Schlagzeug gehen die beiden Musiker auf den Leidensweg Jesu ein. Beginn ist am kommenden Freitag um 20 Uhr. Zu den Orgelkonzerten ist der Eintritt frei. Es wird aber um eine Spende gebeten. Weitere Informationen zu Gössel und Amend unter:

kempen.de