Veranstaltungen erstmal gesichert Kolpinghaus-Vertrag verlängert

Kempen · Die Stadt Kempen als Eigentümerin hat den Vertrag mit dem Pächter des Kolpinghauses um zwei Jahre verlängert. Damit haben Verwaltung und Politik Zeit gewonnen, sich um die Zukunft des Hauses Gedanken zu machen. Denn der Gebäudekomplex muss saniert werden.

Das Kolpinghaus an der Peterstraße ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden.

Foto: Heiner Deckers

(biro) Sedin Muratovic wird das Kolpinghaus an der Peterstraße in Kempen weiter führen. Er habe den Vertrag für zwei weitere Jahre unterschrieben, berichtete Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) auf Anfrage. Muratovic führt das Kolpinghaus seit 1997 – am 24. April werden es 25 Jahre sein. Damit können auch Veranstaltungen von Vereinen weiterhin im Kolpinghaus stattfinden. Diese Botschaft an die Bürger ist dem Bürgermeister wichtig. Denn ohne das Kolpinghaus wüssten viele Vereine nicht, wo sie feiern könnten.

Damit haben Verwaltung und Politik zunächst Zeit gewonnen, sich Gedanken zu machen, was aus dem Kolpinghaus werden soll. Der gesamte Komplex umfasst drei Gebäudeelemente mit Restaurant, Hotel und Veranstaltungssaal. Ein Teil, das Gebäude an der Peterstraße ist seit 1983 denkmalgeschützt.

Inzwischen ist das Kolpinghaus in die Jahre gekommen, Sanierungen sind notwendig. Ein Gutachten dazu wurde der Politik im vergangenen Jahr vorgestellt. Dabei war die Öffentlichkeit ausgeschlossen, „weil es um ein Wertschöpfungsgutachten ging, in dem auch Vertragsdetails enthalten waren“, teilte Stadtsprecherin Johanna Muschalik-Jaskolka damals mit. Der Gutachter habe verschiedene Wege aufgezeigt – wie es mit dem Kolpinghaus weitergehe, müsse die Politik entscheiden.

Viele Fragen sind damit verknüpft: Soll das Kolpinghaus zurückgebaut werden oder soll man es komplett sanieren? Was kostet das? Oder sollte man es besser verkaufen? Wo ließen sich noch größere Veranstaltungen in Kempen durchführen, wenn das Kolpinghaus nicht mehr zur Verfügung stünde? Über das Thema Kolpinghaus wird in den politischen Gremien, im Rat und seinen Ausschüssen, weiterhin unter Ausschluss der Öffentlichkeit gesprochen. Verwaltung und Politik wollten zunächst darüber sprechen und „überlegen, wie viel Geld wir da reinstecken, da müsste sehr viel gemacht werden“, so Dellmans nun. Diesen Findungsprozess wolle man intern durchführen.

Wenn man sich dann entscheide, an die Öffentlichkeit zu gehen, wollten Verwaltung und Politik „einen klaren Weg aufzeigen“. Und dann wolle man „selbstverständlich mit der Bürgerschaft diskutieren und sie mitnehmen“. Es gebe drei Wege, die man gehen könne, „und es wird sich im Laufe dieses Jahres herausstellen, welchen Weg wir gehen wollen“, so Dellmans. Die Stadtverwaltung werde der Politik dazu Vorschläge machen.

Die Politik sei froh, dass Muratovic das Kolpinghaus zwei Jahre weiter führen werde, so der Bürgermeister, „wir müssen sehen, wie es sich danach weiterentwickelt“. Mit Muratovic habe man einen zuverlässigen Partner. Über die finanziellen Auswirkungen der aufgezeigten Wege will Dellmans nicht sprechen, mit mehreren Millionen Euro sei zu rechnen. Allerdings habe das Kolpinghaus für die Stadt auch keine Priorität, so Dellmans. Wichtiger seien der Aus-, Um- und Neubau von Kitas und Schulen.

(biro)