Grefrath Tanz der Vampire bot Gänsehaut pur

Mehr als 1000 Besucher sahen am Wochenende die drei Aufführungen des Grefrather Jugendtheaters.

Grefrath: Tanz der Vampire bot Gänsehaut pur
Foto: Kurt Lübke

Oedt/Grefrath. Blutsauger-Alarm an drei Tagen hintereinander in der Oedter Mooren-Halle. Dort luden Vampire zum Tanz. Sie kamen vom Grefrather Jugendtheater unter der bewährten Leitung von Magdalena Bartkowiak. Mehr als 1000 Besucher in drei Aufführungen ließen sich das Spektakel nicht entgehen.

Die Premiere am Freitagabend war ausverkauft, die Stimmung bestens. Die Besucher beeindruckte die inzwischen gewonnene Professionalität der jungen Akteure, die vielfach seit Jahren zum Ensemble des Grefrather Jugendtheaters angehören. Das merkte man zu jeder Minute des über zweistündigen Gruselstückes.

Was ebenso bemerkenswert war, war der Bühnenaufbau, der nicht nur attraktiv war, sondern auch gute handwerkliche Arbeit erkennen ließ. Das alles wohlgemerkt von Amateuren in der Freizeit erstellt.

Große Gefühle erlebten die Besucher. Ein Erfolgsfaktor waren ebenso die Songs aus dem Erfolgsmusical aus dem Jahre 1966 von Roman Polanski, die berühmte Vampirkomödie. Das Stück „Die Vampire bitten zum Tanz“ basiert auf diesem Monsterspektakel. Die Besucher ließen sich mitnehmen auf die Reise nach Transsilvanien, einem Land mit vielen Geheimnissen. Vampire trieben schon sehr rasch nach dem Auftakt in der Mooren-Halle ihr Unwesen, sichtbar und unsichtbar.

Man muss das Gesamtwerk des Grefrather Jugendtheaters loben. Da war nicht nur das stimmungsvolle Bühnenbild eine Augenweide, sondern auch die Kostüme, die begeisterten. Dazu die bewegenden Rockballaden, die für Gänsehaut-Momente sorgten und für ganz viel Beifall auf offener Szene.

Auch die Choreographien kamen an. Einige Tänze hätten „Volkstänze auf einem Dorffest“ sein können.

Es ging aber auch um ganz große Gefühle, um Liebe, um Sehnsucht, um das Miteinander.

Da war musikalisch die Rede von der „unstillbaren Gier“, oder auch davon, dass „Tot sein komisch ist.“ Es schien so, als wäre die ewig währende Welt der Vampire, der Blutsauger mitsamt ihren schaurigen Ritualen von den Besuchern richtig geliebt.

Natürlich war das Publikum auch begeistert, wenn es einen schusseligen und kauzigen Professor (Simon Esser) über die Bühne huschen sah. Es war die Mischung, die vollends stimmte.

Blutrünstig präsentierte sich Graf von Krolock (Julian Göbel). Seine magischen Fähigkeiten und sein düsterer Charme begeisterten die Besucher. Gefahren und Verlockungen wurden gemeistert. Mal spielerisch, mal musikalisch. Jedes Abenteuer wurde noch spannender, jedes Gefühl noch tiefer - mit der richtigen Musik mit den grandiosen Songs.

In weiteren Hauptrollen waren zu sehen: Selina Göbel als Sarah. Thomas Bartkowiak als Alfred. Diamant Gashi als Chagall, Katrin Ellerwald als Rebecca (einfach köstlich), Lea Klein als Magda, Jasmin Druyen als Herbert. Regisseurin Magdalena Bartkowiak mischt immer mit in Stücken, in denen sie Regie führt. Das ist gut so. Die „Grefrather Vampire“, sie kamen an, sie wussten zu überzeugen. Ein unterhaltsamer Theaterabend, der deutlich machte, dass Laiendarsteller viel mehr sind als neue Laien auf der Bühne.