Ständer für Schirme in der ganzen Welt - Delschen wird 75

Die Firma Delschen gibt es seit 75 Jahren. Heute wird gefeiert.

Grefrath. Heute vor 75 Jahren, am 4. Dezember 1940, gründete Josef Delschen einen Betrieb zur Herstellung von Waschbetonöfen. In seiner Garage an der heutigen Hohe Straße wurden die ersten Kesselöfen, „Pennekes“ genannt, gefertigt, in denen die Leute ihre Wäsche kochten. Das Geschäft liefen gut. Es folgte der Umzug in Räume des Landwirtes Johannes Schumeckers, später ging es an die Kempener Straße (heute Mülhausener Straße), wo drei Hallen gebaut wurden. Später wurde erweitert.

Ständer für Schirme in der ganzen Welt - Delschen wird 75
Foto: Kurt Lübke

Doch nach 1961 ging die Nachfrage nach Kesselöfen zurück — die automatische Waschmaschine erwies sich als praktischer. Aber die Kenntnisse in der Betonverarbeitung waren noch in einem anderen Bereich gefragt. „Mein Vater hatte sich einen Sonnenschirm gekauft“, erinnert sich Heinz Wilhelm Delschen. Und als er nicht wusste, wie er diesen aufstellen sollte, nahm er sich kurzerhand den Deckel eines Einkochers, füllte ihn mit Beton, Rohr hinein — fertig war der Schirmständer. Ein Kunde aus Krefeld sah die „Erfindung“ und orderte eine Lieferung. „Damals war dieser Artikel noch schwer zu kriegen. Es war eine Nische und wir sind eingesprungen“, sagt der 79-Jährige, der 1956 in die Firma eintrat und die Geschäfte 2004 an seine Söhne Volker und Gernot weitergab. Während sich Diplom-Ökonom Volker Delschen(47) um den Verkauf kümmert, ist Diplom-Ingenieur Gernot Delschen (46) für die Produktion zuständig.

Mittlerweile sind die Schirmständer das Hauptgeschäft. Die ersten Modelle, so erinnert sich der Senior-Chef, wurden mit dem Baustellenbetonmischer, Schubkarre und Schaufel gefertigt. Da war Muskelkraft gefragt. Mittlerweile haben Maschinen die schwere Arbeit übernommen. Und Delschen investiert weiter: In diesem Jahr wurde ein neuer Betonmischer angeschafft. In Planung ist die Erneuerung des Regallagers.

80 Prozent der Produktion geht in den Export in alle Welt - bis nach Japan, Australien und in die USA. Zu den Kunden gehört Ikea, für die Delschen das Modell Lökö fertigt. Die Palette der Schirmständerarten ist groß: Ob in weiß, braun oder schwarz, rund oder halbrund, vier- oder achteckig, mit Rollen oder Tragegriffen, 15 oder 125 Kilogramm schwer — es gibt kaum etwas, das es nicht gibt. „Die Kunststoff-, Metall- und Granit-Modelle lassen wir fertigen“, sagt Volker Delschen. Mit der Zeit haben sich die Materialien weiter entwickelt. Für die Modelle gibt es richtige Beton-Rezepte. „Je größer der Ständer, desto gröber der Kies, der verwendet wird“, erklärt er.

In der Produktion wird fleißig gegossen und gepresst. Zurzeit ist Hochsaison in der Sonnenschirmständerproduktion, damit die Großhändler und von ihnen dann die Fachgeschäfte zu den ersten Sonnenstrahlen mit Ware beliefert werden können.

Heute wird eine Pause eingelegt, wenn das Jubiläum mit der Familie, mit Mitarbeitern und Gästen gefeiert wird.