Thomaeum in Kempen: „Herzlichen Glückwunsch, altes Haus!“

Ein Festakt ist der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 350-jährigen Bestehen des Gymnasiums.

Kempen. "Herzlichen Glückwunsch, altes Haus!" Diese Worte richtete der Rektor des Thomaeums Edmund Kaum an "seine" Schule. "Tiefe Dankbarkeit" ergreife ihn jedes Mal, wenn er die Schule betritt. Dann ging er - wie auch die übrigen Festredner - auf die Beständigkeit und den Wandel des Gymnasiums ein.

Dabei ging es Kaum vor allem um die Frage, was eigentlich feiernswert ist an 350 langen Jahren. Die Antwort: "Der Geist der humanistischen Idee." Eine Schule müsse immer am einzelnen Schüler orientiert sein und dabei die "Fährigkeit zur Gestaltung des eigenen Lebens" vermitteln. Langer Applaus, eine dezente Verneigung von Edmund Kaum.

Der Festakt war der offizielle Höhepunkt der Feierlichkeiten, die am Freitag anfingen. Sternmarsch, Night of the Thoms, Schulfest, Konzert und ökumenischer Gottesdienst waren vorausgegangen.

Dann, gestern um 11.30 Uhr, begann der mehrstündige Festakt, der so ziemlich alles präsentierte, was Rang und Namen hat. Das schuleigene Orchester gestaltete den Einstieg, mehrere musikalische Programmpunkte folgten.

Als Erste begrüßte die stellvertretende Schulleiterin Gudrun Vetter-Rehkämper die Gäste in dem "frisch renovierten Schmuckkästchen" des Gymnasiums. Sie war nicht die Einzige, die sich dieser Anstalt "eng verbunden" fühlte, wie im Folgenden zu erfahren war.

Die Theater-AG spielte Szenen aus dem Stück zur Gründung des Thomaeum, was die Veranstaltung merklich auflockerte. Vertreter von Stadt, Bezirksregierung, Schulpflegschaft, Schulverein und Schülervertretung sprachen über Altes und Neues, Veränderung und Beständigkeit.

Vor allem rührten die Erinnerungen über acht Jahrzehnte Thomaeum, zu der neben anderen Helmut Glasmachers, Karl-Heinz Hermans, Tina Fried und Wolfgang Lochner ans Rednerpult traten.

Im Anschluss bot ein Sektempfang die Möglichkeit zu Gespräch und Austausch. Ein würdiger Abschluss eines Jubiläums, das in die Geschichte von Stadt und Schule eingehen wird.