Totes Pferd sorgt in St. Hubert für Aufsehen

Ein eingeschläfertes Pferd blieb einen Tag auf einer Wiese liegen. Polizei und Ordnungsamt wurden alarmiert.

St. Hubert. Einige Tage lahmte das Pferd, dann lag es tot auf der Wiese — und blieb dort auch erst einmal liegen. Mehrere Anrufe von besorgten Bürgern sind daraufhin bei der Polizei und beim Ordnungsamt Kempen eingegangen.

„Nachdem uns gesagt wurde, dass schon seit einigen Tagen ein totes Pferd auf einer Wiese an der Stendener Straße in St. Hubert liege, sind Kollegen vor Ort gewesen“, bestätigt Polizeisprecherin Antje Heymanns. „Diese haben dann das Kreis-Veterinäramt und einen Tierarzt informiert, der dann ebenfalls vor Ort war. Es konnten allerdings keine Anhaltspunkte für eine strafrechtliche Relevanz festgestellt werden“, sagt Heymanns.

„Das Tier war krank und musste deswegen eingeschläfert werden“, sagt Axel Küppers, Pressesprecher des Kreises Viersen, auf Anfrage der WZ. Am Montag gegen 10 Uhr sei das Pferd eingeschläfert worden. Dienstag gegen 11 Uhr sei es dann abgeholt und in eine Tierkörper-Beseitigungsanlage gebracht worden — also erst rund 24 Stunden nach dessen Tod. „Das ist der normale Weg“, sagt Küppers. Die Mitarbeiter der Beseitigungsanlage fahren laut Küppers Touren ab und kommen somit nicht täglich nach St. Hubert.

Ein Junges, das ebenfalls auf der Wiese stand, habe so aber auch Zeit gehabt, sich vom Muttertier zu verabschieden, sagt Halter Eduard van Betteray. „Wenn es noch lebend weggebracht worden wäre, wäre das Junge durchgedreht“, befürchtet er. Der Tierarzt habe dann diese Vorgehensweise empfohlen. „Ich habe um das Tier gekämpft“, ergänzt van Betteray.

Eingeschläfert werden musste es wohl wegen eines möglicherweise schon länger zurückliegenden Schulterbruchs, sagt der Halter. Aufgrund des Alters des Pferdes von knapp 22 Jahren sei dieser nicht mehr richtig verheilt und dadurch lahmte es. „Das sind aber nur Vermutungen“, so der St. Huberter. „Genaueres konnte der Tierarzt auch anhand der Röntgenaufnahmen nicht feststellen.“

Viel Stress hätte van Betteray wohl aber erspart bleiben können, wenn das tote Tier nicht direkt an der Straße eingeschläfert und da für einen Tag liegengelassen worden wäre. „Ständig haben Leute geklingelt. Außerdem waren die Polizei und das Ordnungsamt hier. Aber nur von der Stelle aus konnte das Tier problemlos durch den Abdecker abgeholt werden, der mit dem Lkw direkt an die Wiese fahren musste“, erklärt der 55-Jährige Eduard van Betteray.