Doch nicht nur die Sauerstoffproduktion verbindet Mensch und Baum. Welchen medizinischen, symbolischen, ökologischen und praktischen Wert die Pflanzen haben können, konnte gestern beim Tag des Baumes auf dem Buttermarkt bestaunt werden. Die Waldkiefer stand in diesem Jahr bei der bundesweiten Aktion im Mittelpunkt.

In den vergangenen Jahren hatte das Grünflächenamt seinen Info-Stand jeweils im Rathaus aufgebaut, sodass kaum jemand Notiz davon genommen hat. "Das war einfach zu schade. Wir haben die Aktion diesmal so groß wie noch nie aufgezogen, um auf den Wert der Bäume aufmerksam zu machen", sagt Amtsleiter Dieter Adams, Herr über 12 000 Bäume in Kempen.

Das sei erst recht in einer grünen Stadt wie Kempen von Bedeutung. Dass eine solche Aktion bei den Bürgern nicht auf taube Ohren stieße, hätten sie nicht zuletzt 1999 bewiesen, als sie nach dem Tornado reichlich für Neupflanzungen gespendet hätten.

Davon weiß die neunjährige Lisa von der Fröbel-Grundschule nichts. Sie ist mit ihrer und zwei anderen Klassen auf den Buttermarkt gekommen, um die Waldkiefer ein wenig näher kennen zulernen. Und sie hat schon gelernt: "Aus Bäumen kann man Möbel machen und sie sind ein Zuhause für Tiere." Auch Mona (9) weiß, wofür wir die Bäume brauchen: "Sie machen Sauerstoff."

Im Sachkunde- und Kunstunterricht haben sich die Dritt- und Viertklässler mit der Waldkiefer auseinandergesetzt. Ein Ergebnis: Eine lange Reihe von Waldkieferbildern auf einer Wäscheleine über den Buttermarkt gespannt.

Neben der Wissensvermittlung geht es für Petra Schlagbecken vom Grünflächenamt noch um etwas anderes: "Bäume können spannende Geschichten erzählen. Wer weiß zum Beispiel, dass das Harz der Waldkiefer bei den alten Ägyptern zur Mumifizierung genutzt wurde?"