Kempen „Weihnachtlicher geht’s nicht“

Nach dem Weihnachtsmarkt zieht der Werbering ein positives Fazit. Gutes Konzept werde bald überprüft.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Die Zwangsräumung eines Schneebergs aus Sicherheitsgründen, Geschäftsleute, die sich beschweren, weil Stände vor ihren Schaufenstern stehen und immer wieder nörgelnde Besucher in den sozialen Netzwerken — man könnte glatt annehmen, dass der Kempener Weihnachtsmarkt 2016 ein absoluter Misserfolg war. Das war er aber mitnichten, wie Werbering-Vorsitzender Armin Horst am Montag im Gespräch mit der WZ deutlich machte. „Wir sind sehr zufrieden“, so Horst. „An allen acht Tagen war die Stadt rappelvoll. Die Händler, die gekommen sind, waren zufrieden.“ Aus dieser Richtung habe der Werbering-Vorstand großen Zuspruch erhalten.

Durch das Lob der reisenden Händler könne der Werbering-Vorstand die Kritik aus den eigenen Reihen „durchaus kompensieren“, so Horst. Wie bereits von der WZ berichtet, hatten sich in diesem Jahr die Beschwerden der Mitglieder über Stände vor ihren Schaufenstern gehäuft. Aufgrund dieser Störfeuer sieht der Vorstand die Durchführung künftiger Weihnachtsmärkte und anderer Stadtfeste in Gefahr. „Bei einer Versammlung werden wir uns mit allen Dingen beschäftigen“, so Horst. Danach werde man sehen, ob der aus Sicht des Vorstands erfolgreiche Weg bei den Weihnachtsmärkten fortgesetzt wird.

Mitverantwortlich für diesen Weg ist seit 2013 die Veranstaltungsfirma „XDream“ aus Bergisch-Gladbach. Nach Angaben von Horst ist die Zusammenarbeit mit Inhaber Henning Schmitz gut. Das Unternehmen selbst sei ebenso zufrieden mit der Organisation des Kempener Marktes. Aus Sicht des Vorstandes kann die Zusammenarbeit, die vertraglich noch bis Ende 2017 läuft, fortgesetzt werden. Dies müsse aber letztlich mit den Werbering-Mitgliedern und der Stadt Kempen abgestimmt werden.

Die allgemeine Kritik, die es vor allem jedes Jahr in sozialen Netzwerken wie Facebook gibt, ist für den Werbering-Vorstand kein großes Thema. Im Internet gibt es immer wieder Stimmen, dass der „Markt der Sterne“ zu wenig weihnachtlich daherkommt. „Wir haben schon oft betont, dass wir gemeinsam mit dem Veranstalter eine gute Mischung zwischen Handwerk, kommerziellen Anbieten und örtlichen Ständen von Vereinen hinbekommen haben“, so Horst. „Der Zuspruch der auswärtigen Besucher gibt uns seit Jahren Recht. Wir haben ein Konzept, das funktioniert. Weihnachtlicher geht’s nicht.“

Einen Markt, auf dem ausschließlich Handwerk aus dem Erzgebirge oder ähnliches angeboten wird, könne es in einer Innenstadt wie Kempen nicht geben. „Dann müssten wir Eintritt nehmen, weil die Verpflichtung solcher Händler eben teurer ist“, so Horst. „Unsere Mitglieder und der Vorstand möchten aber einen kostenlosen Markt, der möglichst viele Besucher in die Altstadt lockt.“ Und das sei Werbering und „XDream“ in den vergangenen Jahren stets gelungen.