Wer hat an der Uhr gedreht? Keiner!
Auf dem St. Huberter Markt steht mal wieder die Zeit still. Außerdem wartet man am Kendel auf einen Nachfolger der Metzgerei Schulte.
St. Hubert. Im Lokaljournalismus gibt es Themen, die kommen einfach immer wieder. So als könnte man die Uhr danach stellen. Um mit diesem Sprichwort zu eben jener Uhr auf dem Markt überzuleiten. Das gute Stück, das der Werbering vor vielen Jahren angeschafft hat, steht mal wieder still. Seit einigen Wochen ist im Ortskern die Zeit stehengeblieben. High Noon, 12 Uhr mittags — immer dasselbe Bild auf den drei Zeitanzeigern im Dorf. Zuletzt war die Uhr vor rund einem Jahr Gesprächsthema in St. Hubert. Auch damals standen die Zeiger still. Über mehrere Monate war es damals 12 Uhr im Kendeldorf. Und auch das neuerliche Problem lässt sich derzeit offenbar nicht ganz einfach beheben. Zudem sind die beteiligten Stellen in diesen Tagen wegen Weihnachtsferien und anderen Verpflichtungen schwerlich zu erreichen.
Kendel-Geflüster
Wie der Flüsterer allerdings gehört hat, ist das Problem bei den Zuständigen bekannt. Sie wissen also, was die Stunde geschlagen hat. Es ist offenbar so, dass die Uhr, die weiterhin vom Werbering betrieben wird, über eine benachbarte Straßenlaterne mit Strom versorgt wird. Diese Laterne soll defekt sein — die Stadtwerke sollen schon am Ball sein. Der Flüsterer wird beobachten, wann denn die Uhren in St. Hubert wieder anders gehen — also richtig.
Um im sprachlichen Bild zu bleiben, drehen wir nun die Zeit ein wenig zurück. Und zwar zum Zeitpunkt kurz vor Weihnachten. „Damals“ freute sich Konditormeister Heinrich Poeth über eine besondere Auszeichnung. Auch wenn es schon ein bisschen her ist, will der Flüsterer diese Nachricht niemandem vorenthalten. Bei der alljährlichen Stollenprüfung der Bäckerinnung Krefeld-Viersen-Neuss wurden gleich mehrere Produkte aus dem Hause Poeth mit einem Gütesiegel ausgezeichnet. Der Gewürzspekulatius erhielt ein „Sehr gut“. Butterstollen, Butterspekulatius und Mandelspekulatius wurden auch noch mit dem Prädikat „Gold“ versehen. Dieses gibt es nur, wenn Produkte drei Jahre in Folge die Höchstpunktzahl bekommen. Nun ist dem Flüsterer bewusst, dass bei einigen die Spekulatiuszeit schon zu Ende ist. Aber so ’was Leckeres geht doch immer, oder?
Nachzureichen aus 2017 ist noch das Ende einer Ära an der Hauptstraße 7. Erika und Hugo Schulte haben ihre Metzgerei nach 28 Jahren — mit kurzzeitiger Unterbrechung — geschlossen. „Aus gesundheitlichen Gründen“, wie der Metzgermeister dem Flüsterer verraten hat. „Ich werde im März 74 Jahre alt. Dann muss es auch mal gut sein“, sagt Schulte. Hunderte Stammkunden vermissen die Waren des Betriebs mit Hauptsitz in Kerken-Stenden schon jetzt. Schließlich war der Betrieb der Schultes die letzte verbliebene inhabergeführte Metzgerei im Kendeldorf. Mit Werbeflyern im Geschäft wurde jedoch schon vor Weihnachten verkündet, dass es an selber Stelle wieder eine Fleischerei geben wird. Schultes Kollege H.W. Abelen aus Breyell möchte in St. Hubert eine Filiale eröffnen. Zum 1. Februar soll es losgehen. 100-prozentig fix ist dieses Datum aber noch nicht, wie der Hauseigentümer mitteilt. In den nächsten Tagen stünden noch Gespräche an.
Für den Heimatverein St. Hubert beginnt das neue Jahr am 20. Januar 2018 mit der schon traditionellen Grünkohlwanderung. Um 15.30 Uhr starten interessierte Mitwanderer am Weberhaus an der Königsstraße 48. Um die Menge des benötigten Grünkohls besser abschätzen zu können, wird um telefonische Anmeldung gebeten. Entweder bei Jupp Güldenbog unter Tel. 02152/7500 oder bei Werner Bovenschen unter 02152/6106.