Wintereinbruch: Keine Chance für den Frühling

Der Kreis Viersen versinkt Mitte März im Schnee. Es gab 45 Unfälle. Dabei wurden zehn Menschen verletzt.

Kempen/Grefrath/Nettetal. Von wegen Frühling: Wer sich über die warmen Tage der vergangenen Woche gefreut hatte, muss sich wieder in Geduld üben — so wie die Verkehrsteilnehmer am Dienstag in Kempen, Grefrath und Nettetal. Der neuerliche Wintereinbruch mit viel Schnee hat am Dienstag für glatte Straßen gesorgt. Trotz Dauereinsatz der Winterdienste ging es vielerorts nur langsam oder zum Teil gar nicht voran.

Auf den rutschigen Straßen kam es zu zahlreichen Unfällen. Die Polizei zählte im Kreis Viersen vom späten Montagabend bis Dienstagabend witterungsbedingt 45 Verkehrsunfälle. Dabei wurden zehn Menschen verletzt, drei von ihnen schwer. Darunter war auch eine Mülhausenerin. Es entstand insgesamt ein Sachschaden in Höhe von etwa 137 000 Euro.

In Kempen kam ein Räumfahrzeug des Baubetriebshofes selbst von der Straße ab, es rutschte aufgrund von Schneeverwehungen in den Seitengraben. „Das kommt schon mal vor. Es ist zum Glück nichts passiert. Der Fahrer konnte, nachdem das Fahrzeug herausgezogen war, den Dienst fortsetzen“, sagte Bernhard Gleich vom Baubetriebshof. Ab 3 Uhr waren die Kempener mit allen fünf Fahrzeugen im Einsatz, ab 7.30 Uhr verstärkte weiteres Personal die Kolonnen.

Dennoch blieb es rutschig. Nicht nur Neben-, auch einige Hauptverkehrsstraßen waren am Morgen noch von reichlich Schnee bedeckt. Auf der Vorster Straße in Kempen geriet gegen 9 Uhr ein Lkw in Turbulenzen. Das Fahrzeug landete zum Teil im Grünstreifen. Die Bergungsarbeiten blockierten die Straße bis etwa 10.30 Uhr.

Zusätzliche Probleme bereitete den Räumdiensten der Wind, erklärte Arndt Venten von der Stadt Nettetal. Starke Verwehungen sorgten immer wieder für weiße Wege. In Hinsbeck musste die Römerstraße gesperrt werden. Ab 4 Uhr räumte der Baubetriebshof die Hauptstraßen, ab 7 Uhr in größerer Besetzung auch weitere. „Wir haben 30 Tonnen Salz verstreut. 50 Tonnen sind noch da. Wir erhalten Mittwoch eine neue Lieferung“, sagte Venten.

„Ganz normal ohne Chaos und Beschwerden“ sei die Räumung in Grefrath verlaufen, sagte Ina Weise vom Bauhof. Am Montagabend sowie am Dienstag von 5 bis 7 Uhr fuhren die drei Streufahrzeuge. Die zwei Räumschilde waren den gesamten Tag im Einsatz.

Zu schlimmeren Unfällen kam es andernorts im Kreis. Schwer verletzt musste eine 24-Jährige aus Mülhausen nach einem Unfall am Montagabend in Süchteln ins Krankenhaus gebracht werden. Sie war einem entgegenkommenden Fahrzeug, das nach Angaben der Frau mittig fuhr, ausgewichen. Ihr Auto prallte gegen einen Baum, das andere Fahrzeug fuhr weiter.

Eine Kollision einer 56-jährigen Nettetalerin, die mit Sommerreifen unterwegs war, endete in Viersen dagegen verhältnismäßig glimpflich. Es entstand ein Schaden in Höhe von 1000 Euro.