Sport- und Erlebnisdorf Hinsbeck Toben in der Schnitzelgrube statt im Wasser

Hinsbeck. · Rund 670 000 Euro kostete die Umgestaltung des ehemaligen Sportdorf-Schwimmbades.

 Auf der Fläche des früheren Schwimmbeckens gibt es nun mehrere Spielgeräte. Hinten links ist die Schnitzelgrube mit blauen Schaumstoffklötzen zu sehen.

Auf der Fläche des früheren Schwimmbeckens gibt es nun mehrere Spielgeräte. Hinten links ist die Schnitzelgrube mit blauen Schaumstoffklötzen zu sehen.

Foto: Landessportbund

Ab September präsentiert sich das Sport- und Erlebnisdorf Hinsbeck generalüberholt. Herzstück des zweieinhalb Jahre währenden und rund 670 000 Euro teuren Umbaus ist ein Bewegungsraum, der im ehemaligen Schwimmbad entstanden ist. „Der Raum ist mit verschiedenen Sportgeräten ausgestattet und multifunktional nutzbar“, sagt Theda Gröger.

Die 29-Jährige ist Projektleiterin des Erlebnisdorfs, das der Landessportbund (LSB) Nordrhein-Westfalen in den 1950er Jahren aus einem Zeltdorf entwickelt hat. Heute ist das LSB-Dorf in der Hinsbecker Schweiz mit 30 Hütten, einer Sporthalle, Seminar-, Team- und Verwaltungsräumen passend ausgestattet für Schulklassen, Vereine oder sonstige Gruppen, für die Bewegung, Erholung und Gesundheit an erster Stelle stehen.

Im neuen Bewegungsraum gibt es unter anderem Trampoline und eine Rutsche, ebenso wie ein Klettergerät und ein Tunnelsystem. „Die Schnitzelgrube lädt die Mädchen und Jungen zum Reinspringen ein“, sagt Gröger.

Seminarräume sind jetzt auf
dem neuesten Stand der Technik

Das Schwimmbad ist marode und wird kaum noch genutzt – mit diesen Worten läutete Klaudius Küppers, Leiter der Einrichtung, vor knapp drei Jahren eine Sanierung des Feriendorfs ein. Die Stadt Nettetal hatte die Schließung des Bades zwar bedauert, weil es auch von Schulen und Vereinen genutzt wurde. Grundsätzlich sei eine Sanierung des Erlebnisdorfs aber unter touristischem Gesichtspunkt „begrüßenswert“, so Bürgermeister Christian Wagner (CDU). „Der Betrieb ist trotz Umbaumaßnahmen weitergelaufen“, sagt Gröger, die an den pädagogischen Angeboten insbesondere mit Blick auf den 230 Quadratmeter großen Bewegungsraum tüftelt.

Die Umgestaltung wurde aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen sowie aus Eigenmitteln finanziert. In den 670 000 Euro – inbegriffen sind Baunebenkosten und ein Brandschutzgutachten – sind 170 000 Euro an Landesfördermitteln enthalten. Das Land hat die Mittel insbesondere für den Bau des Bewegungsraumes zur Verfügung gestellt. Der Umbau der Nebenräume und Seminarräume lief komplett über Eigenmittel des Sport- und Erlebnisdorfs. Stichwort Seminarräume: „Sie sind mit ihrem technischen Equipment nunmehr auf dem neusten Stand und können für Workshops oder Weiterbildungen umfassend genutzt werden“, berichtet Gröger. Auch das gehört zu einem modernen Sportdorf:  dass die Ausstattung im Zeitalter der Digitalisierung auf dem neusten Stand ist.

Bei aller Sanierung hat das Sportdorf seinen Charakter bewahrt. Dazu gehören die typischen zweigeschossigen Ferienhäuser mit dem angeschrägten grünen Flachdach, dem roten Fassadenbackstein und der Holzverkleidung. „Diese Chalets mitten im Grünen sorgen für Urlaubsstimmung auch außerhalb der Ferienzeiten“, sagt Gröger. Für gruppenpädagogische Dynamik steht der Internatstrakt: ein geschlossener Bereich auf rund 200 Quadratmetern mit zehn Zimmern und Seminarraum. Passend zur Hinsbecker Schweiz gibt es in der großen Sporthalle eine Wand, an der Kletterer Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit trainieren und hoch hinaus können – natürlich abgesichert durch ein Seil.