Familien in Nettetal Wunsch von krebskrankem Tom erfüllt

Nettetal · Familie Busch aus Düsseldorf und der „Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld“ ermöglichten einen ganz besonderen Rundflug. Nutznießer waren der krebskranke Tom und sein Bruder Timo.

Timo und Tom Schroers, eingerahmt von den Piloten Frank Janser und Tim Tomic sowie WDR-Reporter Peter Grube.

Foto: djm medienservice

„In einer kleinen Maschine zu fliegen ist viel cooler als in einer großen Passagiermaschine, weil man direkt im Cockpit sitzt und alles viel intensiver erlebt.“ Das ist das Fazit von Tom Schroers (12 Jahre) aus Nettetal-Lobberich, der mit seinem Bruder Timo auf dem Forschungsflugplatz Würselen-Aachen einen aufregenden Tag erleben durfte – als Passagier in einem ganz besonderen Flugzeug.

Möglich gemacht haben das Doris und Michael Busch aus Düsseldorf. Sie hatten im Dezember 2023 mit einem großen Helferteam ihren 2. Benefiz-Weihnachtsmarkt für den „Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld“ auf ihrem Privatgrundstück ausgerichtet. Neben einer Verlosung wurden bei der Aktion „Wunscherfüller“ zwei Fluggutscheine verschenkt. Empfänger sollte eine betroffene Familie sein. Nach Rücksprache mit Sevda Aytekin, Geschäftsstellenleiterin des Fördervereins, fiel die Wahl auf die Familie Schroers.

Tom war 2020 an Lymphdrüsenkrebs erkrankt, wodurch die Eltern Kontakt zum Förderverein bekommen hatten, der seit über 35 Jahren Familien mit an Krebs erkrankten Kindern psychisch und auch finanziell begleitet. Zurzeit muss sich Tom einer halbjährlichen Nachsorge unterziehen, ist aber fit und geht wieder zur Schule. „Unser Sohn war Feuer und Flamme und hat sich riesig gefreut, dass auch sein Bruder Timo mitfliegen durfte“, erzählt Tanja Schroers. Bei ihrem Besuch bekam die Familie tolle Einblicke in die Arbeit eines Forschungsflugplatzes, inklusive eines Besuchs im Tower.

Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes war der Flug in einem zweisitzigen Elektroflieger. Er ist eins von nur drei elektrischen Flugzeugen in Nordrhein-Westfalen. „Zwei von ihnen werden im Rahmen eines Forschungsprojektes der Fachhochschule Aachen eingesetzt. Ziel ist es, innovative Lösungen zu entwickeln, die nicht nur die Flugausbildung selbst revolutionieren, sondern auch einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten können“, erläuterte Dirk Jansen aus dem zuständigen Referat des NRW-Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV).

„Wir sind sehr herzlich empfangen worden, und vor allem die Piloten haben unsere Jungen begeistert. Sie durften sogar mal das Steuer in die Hand nehmen“, schwärmte Tanja Schroers, die sich im Namen ihrer Familie für diesen besonderen Tag bedankt: „Es war toll, Familie Busch, die das ganze ins Rollen gebracht hat, persönlich kennen zu lernen und Jens Schmitz als Vorsitzenden des Fördervereins wiederzutreffen. Danke, dass ihr bei dieser tollen Aktion an unsere Jungs gedacht habt! Es ist schön, zu erfahren, dass die Welt doch nicht überall so kalt und egoistisch ist, wie es einem im Moment oft vermittelt wird, sondern dass es viele tolle Menschen gibt, die sich einsetzen und an andere denken. Und das aus vollem Herzen.“

Der „Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld“ unterstützt alle Familien, deren Kinder im Rahmen einer Krebs-Therapie im kinderonkologischen Zentrum der Helios Klinik Krefeld behandelt werden. Der Verein betreibt unter anderem die „Villa Sonnenschein“ – ein Haus für Eltern direkt neben der Klinik. Hier können zum Beispiel Eltern oder Familien wohnen, die auf Grund des regionalen Einzugsgebiets der Klinik einen längeren Anfahrtsweg haben. Sie sind so im Notfall schnell bei ihrem Kind „auf Station“ – auch nachts.

„Es kann auch sein, dass eine schwere Erkrankung des Kindes bei den Familien zu finanziellen Problemen führt. Auch dann helfen wir schnell und unkompliziert“, so der Vereinsvorsitzende Jens Schmitz. Ebenso sorgt der Verein für Ablenkung der Patienten im Klinik-Alltag – etwa über die Besuche der „Klinik-Clowns“, die die Kinder und Jugendlichen von der Krankheit ablenken und sie aufheitern. Der Verein finanziert seine Arbeit aus Spenden aus der Bevölkerung.

Mehr Infos finden Sie auf