Richtfest für das Haus der Lebenshilfe in Lobberich

Lobberich. Ein für Nettetal einzigartiges Wohnprojekt geht in die entscheidende Phase: Die Lebenshilfe Kreis Viersen feierte am Freitag Richtfest für das Haus an der Görresstraße in Lobberich. Der Rohbau steht, im September sollen dort — und das ist das Besondere — Mieter mit und ohne Behinderungen einziehen können.

Foto: Knappe

Als „innovatives und inklusives Wohnprojekt“ lobte Nettetals Erster Beigeordneter Armin Schönfelder die Initiative der Lebenshilfe. Rat und Verwaltung seien dankbar für dieses neue Wohnangebot: „Wie von selbst werden Bewohner mit und ohne Handicap zueinander finden.“

Dafür investiere die Lebenshilfe 2,5 Millionen Euro, erläuterte bei der Feierstunde Christina Minten vom Lebenshilfe-Vorstand. Knapp 630 000 Euro betrage der Eigenanteil. Weil’s fürs Projekt öffentliche Fördermittel gebe, müssen potenzielle Mieter einen Wohnberechtigungsschein vorweisen. Das neue Haus wird anstelle der zwei abgerissenen alten Lebenshilfe-Gebäude für Menschen mit geistigen Behinderungen gebaut. Einige der ehemaligen Bewohner, vorübergehend in anderen Einrichtungen untergebracht, werden in den Neubau einziehen. Auf rund 780 Quadratmetern Wohnfläche entstehen im Erd-, Ober- und Dachgeschoss des Flachbaus sechs Wohneinheiten, darunter eine Wohngruppe für sechs und eine für fünf Mieter, eine Wohnung für zwei Personen und zwei Ein-Personen-Wohnungen, hinzu kommen Gemeinschaftsräume und Balkone.

Beim Richtfest gab’s von den Gästen aus Politik, Kommunen und Verbänden, darunter auch Mietinteressenten, Beifall für den launigen Trinkspruch des Lebenshilfe-Bewohners Jürgen Cox . „So ein schönes Projekt ganz in der Nähe, das wäre was für unsere Tochter, die jetzt in einer Lebenshilfe-Einrichtung in Viersen wohnt“, sagte ein Kaldenkirchener. jobu