Ein Professor will den Gereonsplatz neu gestalten
"Der Platz ist jetzt als Verkehrsknotenpunkt zu bezeichnen. Er soll jedoch das Herz der Südstadt werden."
Viersen. Aus dem Parkplatz muss ein Menschenplatz werden. Das meinen auch sechs Studenten des Fachbereichs Design der Hochschule Niederrhein. In ihrem Seminar "Platz für Identität"mit Profesort Nicolas Breucker, das seit März lief, haben sie einzeln oder in Gruppen Ideen und Gestaltungsvorschläge für den Gereonsplatz in Viersens Südstadt entwickelt. Angeregt hatte diese Arbeit Uwe Peter mit seinem Viersener Südstadt-Büro. Gestern stellten sie die Pläne dem Bürgermeister und Mitgliedern des Bau-und Planungsausschusses vor.
Und die zeigten sich beeindruckt von dem, was fünf Studentinnen und ein Student präsentierten. Uwe Peters und Bürgermeister Günter Thönnessen waren sich einig: " Ein tolles Ergebnis und unglaublich interessante Ideen"Die Studenten stellten Entwürfe mal mit, mal ohne Verkehr vor. Doch stets ohne Parkplätze
Die Anwohner wünschten sich einen Treffpunkt der Generationen und Kulturen, zum Geschichten erzählen und erleben. In den Gesprächen sei deutlich geworden, dass die Menschen "am Gereonsplatz zusammen kommen möchten.
Die Belebung des Platzes war ein weiterer Wunsch. Der Busverkehr wurde als Störfaktor empfunden Die Anwohner wünschen sich das Altstadtflair zurück.
Die Studentinnen Anna Lührmann und Kathrin Helbig waren verwundert über das große Engagement der Anwohner. Das hätten sie so nicht erwartet. Einigen Studenten fiel auf, dass die Verbindung vom Bahnhof zum Gereonsplatz nicht optimal ist.Sie verwendten das Wappenzeichen, eine Mispel als Wegweiser. An Mauern, auf Wegen fanden sie stets die Mispel.
Meinungen der Politik Wolfgang Genenger (CDU) fand die Idee des Mispelweges sehr gut und interessant. Heinz Plöckes ( SPD) konnte sich sehr gut damit anfreunden, dass Parkplatz und der Verkehr verschwunden waren. Das sah FDP-Sprecher Feiter anders. Er sprach sich für Bus-und Anliegerverkehr aus.
In den vorgestellten Entwürfen wurde eines immer wieder deutlich: Atmosphäre schaffen. Identifikation mit dem Gereonsplatz. Aber auch Weite schaffen, Flair, Großzügigkeit und eine einheitliche Möblierung durch die Gastronomie. Wärme und Atmosphäre sollen entstehen durch Licht, durch eine Pflasterung.
Auch soll ein Stück Rintger Geschichte erstehen durch einen Bachlauf, über den breite Stege führen. Sitzmöglichkeiten sollen durch verschiedene Basaltsteine mit dem Pflaster korrespondieren. Bäume könnten den Platz strukturieren neben Fahrradständern und Abfallkörben.
Ein Team aus drei Studenten sprach in seinem Entwurf von "Willkommen im Süden", präsentierte den Platz als kulturellen Knotenpunkt, mit einem geänderten Straßenverlauf und hochwertigen Belägen. Aktivitäten möglich machen war eine weitere Aussage. Die Südstadt als Marke besser präsentieren, ein andere. Eine eingebaute Kurve vor der Großen Bruchstraße soll den Verkehr verlangsamen.
Von Barrierefreiheit war die Rede, durch Bäume Torwirkungen schaffen im Süden wie im Norden. Poller sucht man vergeblich in den Vorschlägen der Studenten. Aussagen zum Mobiliar und der Beleuchtung "Wir wollen zusammen sitzen", war eine Forderung aus der Bürgerschaft.
So gab es Vorschläge wie man eine Rundbank an einen Wasserlauf anbinden kann. Laternen muss man nicht verändern, doch im Gastronomiebereich könnte die Beleuchtung aus dem Boden kommen. An Schirmständer ( Sonnenschirme) sollte gedacht werden, wie auch an eine Stromversorgung um an verschiedenen Plätzen Aktionen durchzuführen.
Die einladende Offenheit ermöglicht in einem Vorschlag einiger Studenten ebenso die Schaffung von Arkaden, bzw. die Wasserspielmöglichkeit für Kinder."