Viersener wollen autofreien Platz

Bürgerversammlung: Anwohner sind begeistert von Plänen für den Gereonsplatz.

Viersen. Professor Nicolas Beucker von der Hochschule Niederrhein hat auf einer Bürgerversammlung in den Gemeinderäumen der evangelischen Kirche an der Hauptstraße die Vorschläge seiner Studenten für die Umgestaltung des Gereonsplatzes vorgestellt: Seine Meinung: "In Viersens Südstadt gibt es keine Parkplatznot, auch wenn die Plätze auf dem Gereonsplatz wegfallen.

Knapp 70 Bürger waren gekommen. Und die hielten rund 110 Minuten lang nicht mit ihrer Meinung hinter den Berg. Frank Bühler, viele Jahre am Gereonsplatz beruflich tätig, brachte es auf den Punkt: " Sie haben durch ihre Arbeiten eine andere Denke hereingebracht. Sie haben Anstöße gegeben, und ich bin überrascht von der Qualität ihrer Arbeit."

Als Rolf Bolten fragte: "Wo wollen wir mit den Autos hin, wenn sie nicht mehr auf den Gereonsplatz können ?" erwiderte Professor Breucker unter Beifall der Mehrheit der Besucher: "Es gibt in der Südstadt keine Parkplatznot." Die Südstadt noch mehr überplanen wurde gefordert. Dies sei, so Breucker, in einem Semester nicht möglich.

Uwe Peters (Südstadtbüro) berichtete von einer wohlwollenden Aufnahme der Ideen der Studenten durch Politik und Verwaltung. Die Bürger indes befürchten, dass angesichts der prekären Finanzsituation Vorschläge vielleicht erst in Jahrzehnten umgesetzt werden würden. Man war sich einig, dass es keine unbedingte Notwendigkeit ist, dass die Busse, dass der Verkehr über den Gereonsplatz fließt. "Wir wollten mit unseren Vorschlägen die Diskussion anstoßen", so Breucker weiter.

Wolfgang Gerhards (SPD): "Was uns heute vorgestellt wurde, ist eine Ideensammlung, von dem mir einiges gefällt."

Hinsichtlich der immer wieder angesprochenen Gastronomie gab es einige Skeptiker, die meinten, dass man Gastronome nicht nur finden, sondern auch auf Dauer am Gereonsplatz halten müsse.

Kritik kam von den Südstadtbewohnern, dass vieles, was die Stadt plane, an der evangelischen Kirche ende. Anne Bieler (CDU) und Karl-Heinz Gerhards (SPD, beide Ratsmitglieder, waren sich einig, dass in Politik und Verwaltung ein Umdenkungsprozess begonnen habe.

Ganz einfach waren die Bürgervorschläge für eine Verbesserung ohne große Kosten für die Stadt: Poller entfernen, Verkehr ebenso und Gastronomie stärken. Breucker regte an, den Platz vielleicht mal für ein bis zwei Wochen zu sperren um dann zu sehen, was passiert. Als dann einige wenige Befürworter für die Erhaltung des Parkplatzes eintraten, konterte Breucker: "Dauerparkplätze machen auch für die am Gewerbetreibenden am Platz keinen Sinn."